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Am Rande einer quadratischen Stahl- und Diabasplatte ragt innerhalb eines uförmigen Einschnitts schmal und überlebensgroß der schwarze Diabas stelenartig empor. Die gesamte Plastik ist mathematisch exakt austariert. Die Bodenplatte besteht aus drei Teilen, von denen die beiden gleich breiten schmalen Streifen aus Stahl und Diabas genau die Hälfte des Quadrats markieren. Die andere, größere Hälfte besteht ausschließlich aus Stahl. Der aufragende Diabas wurde an drei Seiten hart geschnitten und poliert. Die Außenseite ist naturbelassen und zeigt daher die natürliche, unruhige Oberfläche des Steins, die hier einen scharfen Kontrast zu seinen anderen drei Flächen bildet. Vergleichbares gilt für den etwas tiefer als die Stahlplatten liegenden Diabas, dessen obere Fläche ebenfalls unbehandelt blieb, wohingegen die beiden schmalen Seiten wiederum geschnitten und poliert wurden. Wir begegnen hier dem Gegensatz von Natur und Kultur, was auch durch die Materialbehandlung, bzw. ihre Entwicklung, sowie durch den Unterschied von Rostfarbe und dem Schwarz des Steins deutlich wird. Dabei spielt auch der Unterschied von harten und starren, bzw. von unruhig-bewegten Oberflächen eine entscheidende Rolle. Beim Diabas sind es die Kontraste von naturbelassenen und behandelten Flächen, beim Stahl seine Entstehung durch das Gießen und der natürliche Prozeß des Rostens. Es findet hier gewissermaßen eine Umkehrung der Verhältnisse statt, die den Reiz dieser Arbeit ausmacht. Denn der natürliche Stein verändert sein Aussehen auch da nicht mehr, wo er behandelt wurde, wohingegen der artifiziell hergestellte Stahl dem (natürlichen) Oxydationsprozeß unterworfen ist. Das heißt, daß der Stein oder das natürliche Element zwar von Menschenhand verändert wurde, dann aber so bestehen bleibt, während der vom Menschen geschaffene Stahl wiederum dem Natur- und Verfallsprozeß unterworfen ist. Insgesamt steht die exakte Form der natürlich entstandenen gegenüber. Beide bilden eine Einheit. Th. R. Literature:
Inventory Number: 1993-125 Signature: unbezeichnet Image rights: Kunsthalle St. Annen
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