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Das Jüngste Gericht

Object type:Gemälde
Artist:
unbekannt
Date:17. Jahrhundert
Measures:Gesamt: Höhe: 70 cm; Breite: 58 cm
Material:Eichenholz
Technique:Öl
Darstellungen des Jüngsten Gerichts gehen auf verschiedene Schriften zurück. Vergleichbare Vorstellungen eines Weltgerichts, bei dem über die Lebenden und Toten gerichtet wird, existierten bereits in frühen Mythologien.
Das Eutiner Gemälde ist im Aufbau klassisch, in den Details jedoch ungewöhnlich figurenreich. Ausgehend vom Erzengel Michael in der Bildmitte breiten sich um das Bildzentrum und auf Wolken schwebend zahlreiche, gestaffelte Figurengruppen aus. In der Mitte oben im gleißenden Licht steht Christus als Weltenrichter mit einem Kreuz. Mit seiner Rechten scheint er sein Wundmal darzubieten. Über ihm schwebt der Heilige Geist in Form einer Taube. Zu seinen Füßen beten knieend links Maria in blauem Gewand und rechts Johannes der Täufer.
In der linken oberen Bildhälfte ist das Paradies oder himmlische Jerusalem zu sehen. Von ihm ausgehend ist ein großer Zug Auserwählter verschiedener Stände dargestellt, darunter Könige, Bischöfe, Nonnen, zeitgenössisch gekleidete Frauen und Männer sowie Personen des Alten Testaments. Auf der rechten Bildhälfte befindet sich im oberen Bereich ein Engelschor mit zahlreichen Harfen und Trommeln. Am linken Bildrand spielt ein Engel eine Orgel. Im unteren Bildbereich entsteigen Auferstandene ihren Gräbern, ein Engel sitzt an einem geschlossenen Grab, hinter ihm ein geöffneter Sargdeckel, auf den er weist.
Der in Soldatenkleidung gewandete Erzengel Michael im Bildzentrum hält eine Seelenwaage in seiner linken Hand und in der Rechten einen Speer. Hinter ihm geht der Blick in eine weite Küstenlandschaft mit Pyramiden und einer auf einem Hügel gelegenen, brennenden Stadt, von der aus sich Lava in eine Ebene ergießt. Der Apokalyptische Eindruck wird noch verstärkt durch eine aktive Vulkaninsel, deren Rauchschwaden den Himmel dramatisch verdunkeln.

Inventory Number: 1223
Old inventory number: 83 (V)

Photographer: Sönke Ehlert

Image rights: Stiftung Schloss Eutin