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"Panzerschiffe "Wörth" und "Aegir" und das Torpedo-Divisionsboot "Helgoland""

Object type:Gemälde
Artist:
Lehmann-Brauns, Paul
Date:um 1935
Measures:47, 2 x 42, 8 cm
Technique:Öl / Leinwand, aufgezogen auf Spannplatte
Das Motiv zeigt die im 1. Weltkrieg zum Küstenschutz eingesetzten veralteten Panzerschiffe "Wörth" und "Aegir" mit dem Torpedo-Divisionsboot "Helgoland" in der Morgensonne. Das Bild entstand allerdings erst in der 2. Hälfte der 1930er Jahre, nachdem der Künstler 1935 an einem Flottenmanöver teilgenommen hatte, das ihn zu einer Serie von historischen und zeitgenössischen Marinebildern anregte. Das in impressionistischer Manier gemalte Bild zeigt den künstlerischen Anspruch Lehmann-Brauns, der eine exakte Wiedergabe der Schiffe und ihrer Details diesem Anspruch unterordnete. Hatte die Marinemalerei nach dem 1. Weltkrieg mit der Abdankung des Kaisers, dem bedeutendsten Förderer der Marinemalerei, wesentlich an Bedeutung verloren, erlebte sie in den 1930er Jahren mit der Änderung der politischen Verhältnisse und der Unterzeichnung des deutsch-englischen Flottenabkommens eine neue Blüte. Die Nationalsozialisten instrumentalisierten die Marinemalerei und nutzten sie für propagandistische Zwecke. Es entstanden zahlreiche Bilder mit Motiven aus der Kaiserzeit und dem 1. Weltkrieg, um auf diese Weise an die "ruhmreiche" Zeit der deutschen Kriegsflotte wieder anzuknüpfen. Den Maler Lehmann-Brauns reizten allerdings besonders die impressionistische Umsetzung des Motivs und die Wiedergabe der Lichtverhältnisse als die Darstellung von Kriegsschiffen. Seine Marinebilder, die innerhalb des Werkes eine eigene Motivgruppe bilden, sind "atmosphärisch dichte Seestücke unter meist hohem Himmel, der das bewegte Wasser einfärbt, wobei Wolken, Meer und die Situation der Kriegsschiffe dramatische Formen annehmen können". Das "Neuköllner Tageblatt" berichtete am 6. August 1936 über eine Ausstellung mit 23 Marinebildern des Künstlers: "Wuchtig, oft mit kühner Hand wirft er die Bilder von den großen deutschen Panzerschiffen, von unseren Kreuzern und Torpedobooten auf die Leinwand. Immer wieder sind ihm die Schiffe aber nur Kulisse. Das große, unergründliche Meer mit seinen immer wieder neuen Farben lockt ihn. Da hat er wundervolle Abendstimmungen mit dem so vertraulich leuchtenden Mond, die durch dunkle Wolkenbänke brechende Sonne oder am endlos grauen Himmel dahinjagende Wolkenfetzen gemalt."

Inventory Number: 19/2003