Das Blatt im Hochformat zeigt vor schwarzem Grund siebzehn parallel verlaufende weiße Linien, die zunächst diagonal von links unten nach rechts oben ansteigen, dann nach einem Knick sich konkav zum oberen Rand hin öffnen, bevor sie wieder diagonal nach rechts oben ansteigen. Über dem konkaven Verlauf der 17. Linie ist in einen hochovalen Kontur mit Punkten und einer Y-Form ein Gesicht eingeschrieben. Dies führt zu einer veränderten konvexen Ausrichtung der darüber liegenden 5 Linien in dem Areal direkt über der Kopfform. Die Darstellung ist das dritte Blatt des 1958 entstandenen Zyklus VII; siehe dazu die Abbildung bei: Hella Haizmann, Maria Bamberger, Eberhard Wilhelm Schulz (ed.), Richard Haizmann. Wandlung des Geistes: Holzschnitte 1950 - 1962, Hamburg 1967, S.130 [Nr.3]. Die gleiche Darstellung findet sich als Abbildung einer Monotypie bei: Uwe Haupenthal, Richard Haizmann. Zwischen Expressionismus und Anthroposophie, Niebüll 1994, S. 63. Vor den ersten seiner großen Holzschnittzyklen mit religiösen Bildsymbolen, die in den Jahren zwischen 1950 und 1962 entstanden, setzte Haizmann die Worte "Abstraktion ist die höchste Vereinfachung der Form". Mit diesem Satz wandte sich Haizmann gegen die Bewegung des abstrakten Expressionismus, der in diesen Jahren die einflussreichsten Stilrichtung in der bildenden Kunst. Denn trotz der Einbindung einer neuen Formenwelt - insbesondere die der afrikanischen Plastik - erstrebte Haizmann nach wie vor das eindeutige Erkennen und damit eine traditionelle ikonographische Benennung seiner Darstellungen.

Inventory Number: Staak 1134

Signature: monogrammiert Wo: u. r., im Druck Was: RH

Signature: Wo: u. Mitte Verso Was: Richard-Haizmann-Museum Niebüll

Image rights: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

Iconographie:

Abstrakte, ungegenständliche Kunst