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Fallen Schadow |
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Bård Breivik, der an der Kunsthandwerkerschule in Bergen und an der St. Martinus-School of Art in London studierte, gehört zur Gruppe jener junger Künstler in Skandinavien, die es verstanden hat, alte Kulturformen mit aus der Natur gewonnenen Materialien in die zeitgenössische Kunst zu tradieren. Seine früheren Objekte waren stets aus Holz, und ihre vorherrschende Grundform ließ sich auf die eines umgekehrten Bootsrumpfes unter gestalterischer Einbeziehung von Birkenrinde, Papier, Roßhaar und Metall zurückführen. Die Schale des Bootes als wichtiges Fortbewegungsmittel in den nordischen Ländern begreift Breivik als eine Art archaischer Urform, die sich auch in seiner Skulptur Fallen Shadow wiederfindet. Es ist dies seine erste Steinarbeit überhaupt, die er als Gast der Overbeck-Gesellschaft im Rahmen des Lübecker Bildhauersymposiums 1982 für den Drägerhaus-Garten geschaffen hat, und sie zählt zugleich zu seinen bisher besten Arbeiten. Die friedliche Abgeschiedenheit des Gartens gibt der Steingruppe aus schwarzem Diabas das ihr angemessene Umfeld und unterstreicht ihren meditativen Charakter. Von einer hoch aufragenden Stele ist jeweils an ihrer schmalen wie an der breiteren Seite eine große Platte abgespalten und wie ein Schatten daneben auf den Boden gelegt, wobei die Schnittflächen an Stele und Platte blank poliert sind, während alles übrige rauh belassen ist. Die rechtwinklig zueinander gelegten "Schatten" umgreifen eine Fläche, die durch zwei bogenförmig angeordnete Blöcke mit scharfem Grat und glatt polierten Oberflächen sowie einer weiteren schmalen Bodenplatte zu einem kontemplativen Garten erweitert ist. Die dazwischen verbliebene Rasenfläche wird zum Spannungsfeld zwischen den ragenden, gelagerten und liegenden Formen, die eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugen, wie sie von vorgeschichtlichen Kultstätten ebenso ausgeht wie von den symbolträchtigen japanischen Steingärten. Breivik fügt sich mit dieser Skulptur ein in die zu Beginn der 80er Jahre verbreitete Mystifizierung der Kunst, die in Deutschland vor allem durch Ulrich Rückriem, Mario Merz, Joseph Beuys und Jörg Voht vertreten wird. U. P. Literature:
Inventory Number: 2002-51 Signature: unbezeichnet
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