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0 / 155 |
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Zusammenfassen lässt sich die Malerei des 1951 in Düsseldorf geborenen und heute in Kiel lebenden René J. Goffin unter dem Aspekt ungegenständlicher Abstraktion. Darüber hinaus lässt sich seine Malerei auf dem offenen Feld stilpluralistischer Freiheit verorten, die keine der zur Verfügung stehenden Instrumentarien und Qualitäten der Malerei ausschließt. Dennoch sind seine Arbeiten, trotz des Anscheins oder potenziellen Anteils des Zufälligen, nicht frei von Gesetzmäßigkeiten und konstruktiv-planvollem Vorgehen. Zielt sie doch darauf ab, eine »Schönheit des Diversen« (Goffin 1998, 31) für den Rezipienten erfahrbar zu machen. Dementsprechend fällt einer primär sinnlichen Wahrnehmung der Werke eine entscheidende Rolle zu. Die Ebene des Verstandes wird dennoch, gerade mit entsprechendem Vorwissen, angeregt: Denn die postmoderne Stilvielfalt im Werk Goffins bietet diverse kunsthistorische Bezugnahmen, die dekonstruktivistisch neu 'geordnet' werden. Das großformatige Gemälde »0/155« lässt sich hinsichtlich des flächendominanten Leerraums sowie seiner reduzierten Farbigkeit den minimalistischen Positionen im Oeuvre Goffins zuordnen. Diese stehen im Kontrast zu solchen Arbeiten, die sich etwa einem infor-mellen Farbgeflecht oder monochromen Farbfeldern annähern. Eine derartige Stilvielfalt zeigt sich bei Goffin jedoch nicht nur im Nebeneinander der Werke, sondern auch im Zusam-menspiel kombinierter Elemente im Einzelwerk. Auf diese Weise erzeugt er, mit je variierenden Mitteln, auf ästhetischer Ebene eine gewollte Widersprüchlichkeit. In »0/155« resultiert diese aus der Konfrontation biomorpher Formen mit gezeichneten Geraden. Der kräftige, dunkle Strich und das mit der Linie - als Grundelement konstruktiver Kunst - angesprochene Prinzip geometrischer Klarheit kontrastiert auf vielfältige Weise mit den in zarten Tönen lasierend aufgetragenen, zerfließenden Formen, die den Anschein des impulsiv-gestischen transportieren. Diese für Goffins Malerei charakteristische 'Gleichzeitigkeit des Ungleichen' führt zu einer wechselseitigen Hervorhebung der jeweiligen formalen, farblichen oder strukturellen Qualitäten der miteinander kontrastierenden Elemente: Das Prinzip des Gestischen wird durch die formale Strenge der Linien in seiner Wirkung intensiviert - und umgekehrt. (Nadine Grünewald) Literature:
Inventory Number: 8128 Signature: keine Signatur Image rights: Stadtgalerie Kiel
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