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Fragment

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Oertel, Eberhard
Ort:Stadt Kiel
Datierung:1990
Maße:Rahmen: H: 151,5 cm, B: 151,5 cm
Material:Leinwand
Technik:Öl
Altmeisterlich kommen seine Gemälde in der Regel daher - technisch perfekt. In diesem Fall ist das Werk aber doch - zumindest in den grauen Flächen - mit Pinselstrichen in horizontaler und vertikaler Richtung ungewohnt grob ausgeführt. Die grauen und gelbgrünen Farbfelder geraten durch den weitgehenden Verzicht auf den rechten Winkel, durch ihre "Schichtung" und schließlich durch die Lichtführung aus dem Lot. Eigentlich verwundert es, dass der rechtwinklige Bildrand nicht überschritten wird. Das Bild wirkt wie eine Collage aus grauen und grünen Flächen, jedoch entbehrt ihre Zusammenstellung der physikalischen Logik. Ich sehe in dem Gemälde einen Ausschnitt der gesellschaftlichen Situation in Deutschland 1990, als nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung die verschieden gewachsenen und in ihrer Bedeutung unterschiedlich großen, gesellschaftlichen Gruppen aus Ost und West "entgrenzt" wurden. Es ist in jenen Tagen noch sehr viel Grau zu erkennen, aber die hellen Farbtöne lassen schon eine leuchtende Zukunft erahnen. Durch das Ineinandergreifen der Flächen wird deutlich, dass alle gesellschaftlichen Couleurs miteinander verzahnt und aufeinander angewiesen sind. (Günther Meienberg in: "entgrenzt". Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd. 02, Kiel 2014, S. 54)

Inventarnummer: sgv0249

Signatur: signiert und datiert (vorne rechts unten: E. Oertel 1990 /3./8.)


Ikonographie:     
Abstrakte, ungegenständliche Kunst