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Pokal |
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Der Pokal steht auf einem runden leicht aufsteigenden Fuß mit umgeschlagenem Rand. Auf der Oberseite ist ein Ornament aus symmetrisch angeordneten Ranken mit fedrigen Blättern und Blüten eingeschnitten. Mittig setzt der mit Querschlifffacetten verzierte Schaft an, der aus einem Baluster und einer gedrückten Kugel darüber besteht. Der Ansatz der nach oben sich erweiternden Kuppa ist massiv und ebenfalls mit Facetten versehen. Auf der Wandung ist auf einer Seite ein Rahmen aus Rollwerk-artigen Elementen eingeschnitten, der mittig ein rundes Bildfeld freilässt. Der Rahmen wird oben von einer Muschel auf einer Kugelung bekrönt und durch vegetabile C-Schwünge mit eingerollten Enden, Blättern und Blüten bereichert. Einzelne Elemente sind geblänkt. Zu den Seiten hin bilden eingerollte Ranken die Standfläche für zwei Figuren, die ein Blasinstrument spielen (Großbassblockflöte, bzw. flauto rondo und Horn). Im Rahmen ist eine galante Szene dargestellt: Zu sehen ist links ein stehender Mann mit Locken (oder Allongeperücke) und erhobener linker Hand. Rechts sitzt eine Dame mit Laute im Arm. Zwischen beiden ist ein Tisch zu sehen auf dem eine Frucht liegt (evtl. ein Granatapfel als Sinnbild für Fruchtbarkeit?) und zwei in poliertem Schnitt wiedergegebene Pokale. Umlaufend unter dem Trinkrand ist die Inschrift „Einikeit thut die hertzen versüssen , Und des himels Seegen gnussen“ angebracht. Ein ähnlicher Pokal, mit vergleichbaren Maßen befindet sich im Schlossmuseum in Arnstadt, vgl. z.B. https://das-glas-der-schwarzburger.de/object/A_K-G0017. Das Vergleichsstück ist mit Deckel erhalten und zeigt, wie der vermutlich auch zu diesem Glas gehörende Deckel gestaltet gewesen sein könnte. Vor allem die Verzierung des Schaftes mit Querschlifffacetten spricht für eine Entstehung in einer sächsischen Glashütte, auch wenn diese Pokale meist einen glockenförmig hochgezogenen Fuß und oft auch eine glockenförmige Kuppa besitzen, vgl. Gisela Haase: Sächsisches Glas. Leipzig 1988, z. B. Nr. 243, 261, 262, 264, 265, 266. Ein Pokal ähnlicher Form mit Querschnittfacetten befand sich in der Sammlung Krug, vgl. Brigitte Klesse: Glassammlung Helfried Krug. Beschreibender Katalog. Ausst. Kat. Museum Folkwang, Essen. München 1965, Nr. 304 (Sachsen, 1750). (Sabine Tiedtke) Inventarnummer: Gl049 Signatur: Inschrift Wo: unter dem Trinkrand Was: „Einikeit thut die hertzen versüssen , Und des himels Seegen gnussen“ Fotograf: Sönke Ehlert Abbildungsrechte: Jürgen und Maria Elisabeth Rasmus Stiftung |
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