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Seilerbahn

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Bildwerke / Bildende Kunst > Malerei
Hersteller:
Engel, Otto Heinrich
Ort:Europa > Dänemark > Sønderjyllands amt > Egernsund (Ekensund)
Datierung:1894
Maße:Höhe: 35 cm, Breite: 44 cm
Material:Leinwand (auf Pappe)
Technik:Malerei > Öl
Stil:19. Jhdt. / Frühe Moderne > Naturalismus
Im Sommer 1894 malte Engel in Ekensund hauptsächlich in Brauntönen zwei Studien einer Seilerbahn (Inv. Nr. 12265 und 12271). Die kleinere zeigt zwei Männer, die sich Hanffasern um die Hüfte gelegt haben, um daraus Fäden für Schiffstaue zu drehen. Die größere Studie zeigt dieselbe Seilerbahn, diesmal ohne die beiden Männer im Vordergrund. Rechts liegen vor einer Hobelbank die gearbeiteten Taue. Insgesamt ging es dem Maler darum, die matten, dunstigen Töne in einem spärlich erleuchteten Innenraum festzuhalten. Nach München zurückgekehrt, begann er in seinem Atelier nach diesen Studien ein Gemälde. Engel gab das Unterfangen jedoch nach kurzer Zeit wieder auf, weil er nicht als Nachahmer Liebermanns gelten wollte, und weil er sich nicht sicher war, die größere der beiden Studien mit einem Gemälde überhaupt noch übertreffen zu können.
Liebermann hatte 1887 ein großformatiges Gemälde "Flachsscheuer in Laren" geschaffen, das Kinder beim Aufspulen der Flachsfäden zeigt. Diesem Bild war ein zweites gefolgt, auf dem dargestellt ist, wie Männer auf einer Seilerbahn aus Fäden Taue drehen. Mit diesen Bildern, die Liebermann im Münchner Glaspalast bzw. im Pariser Salon ausstellte, hatte er seine führende Rolle unter den deutschen Naturalisten unterstrichen. Allein die Ähnlichkeit des Motivs hätte Engel den Vorwurf einbringen können, sich an Liebermanns Erfolg anhängen zu wollen.
Im Winter 1894 nahm sich Engel das Motiv der Reeperbahn erneut vor und versuchte es bildartig zu gestalten, "aber ich bin damit in die Brüche geraten", gestand er seinem Kollegen Alex Eckener. Im Frühjahr 1895 beschäftigte sich Engel ein letztes Mal mit dem Motiv der Seilerbahn: "Ich hatte wiederholt Modellstudium und Versuche gemacht, aber es ist ein schwieriges Bild, es steht umgedreht in der Ecke."

Literatur:
  • Altonaer Museum: Ekensund und die Flensburger Förde - Norddeutsche Künstlerkolonien IV, 1979
  • Müller, Jutta: Otto H. Engel. Ein Künstlerleben zwischen Berlin und Schleswig-Holstein, Heide: Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., 1990
  • Städtisches Museum Flensburg: Otto H. Engel, Ausstellung im Städtischen Museum Flensburg 1966, 1966

Inventarnummer: 12271

Signatur: signiert und datiert (oben rechts: O. H. Engel 94)

Signatur: signiert, datiert, bezeichnet und betitelt (rückseitig: Otto H. Engel, Seilerbahn, Ekensund 1894)


Ikonographie:     
Gesellschaft / Zivilisation / Kultur > Alltagsleben materiell