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Winterlandschaft bei Weimar

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Feddersen d.J., Hans-Peter
Datierung:1873
Maße:H: 49,5 cm, B: 83 cm
Rahmen: H: 68 cm, B: 101 cm, T: 6 cm
Material:Leinwand
Technik:Öl
Stil:Naturalismus
Der als "klassischer Maler Nordfrieslands" bekannte Hans-Peter Feddersen d. J. war ein Künstler zwischen Tradition und Moderne. Seine künstlerische Ausbildung begann an der Akademie in Düsseldorf, wo er die Feinheiten der traditionellen Landschaftsmalerei verinnerlichte. 1871 führte ihn sein Weg jedoch an die liberalere, stark von Barbizon geprägte Kunstschule in Weimar, wo er die nächsten sieben Jahre seinen Hauptwohnsitz hatte. Die Gemälde dieser Zeit zeichnet eine starke Nähe zur Natur sowie ein besonders poetischer Stimmungsgehalt aus. Nahezu exemplarisch für die Weimarer Jahre ist die Arbeit "Winterlandschaft in Weimar". Sie zeigt eine für diese Schule typische Landschaft unter bedecktem Himmel. Das traditionelle bühnenhafte Kompositionsschema einer Landschaftsdarstellung, wie s ihm in Düsseldorf beigebracht worden war, ist nun einer einheitlichen Luftperspektive gewichen. Gleichmäßig fällt das Licht auf Vorder-, Mittel- und Hintergrund, die sich auf einen gedeckten Farbton einigen. Die Kahlen Felder, der trockene Laub der Bäume wie auch die Höhenzüge am Horizont sind alle in zahlreichen Abstufungen eines Braun-Grün-Tons gehalten. Selbst das leuchtende Blau des Himmels wird von bräunlichen Wolken überzogen. Die dramatisch schwermütige Landschaft ergänzen genreartig Häuser links im Mittelgrund und ein Jäger - Staffage, auf die der Künstler noch nicht zu verzichten bereit war. Jedoch äußert sich in ihrer dezenten, mit dem Gesamtton verschmelzenden Behandlung die aufkommende Anschauung, dass solche erzählenden Ergänzungselemente kaum noch notwendig seien, um einem Bild Stimmung zu verleihen. Spannungsvoll lockern die schmutzigen Schneereste, die bis in die Tiefe des Bildes hineinreichen, das flächige dunkle Feld auf und verleihen Raumtiefe. Das Motiv ist keine Ansichtskarte der ländlichen Gegend um Weimar, sondern eine Folie für das Farbspiel der Luft sowie der Lichtreflexe, die Feddersen in feinsten Abstufungen von Schatten und Helligkeit präsentiert. (Marta Wrage M.A.)
Q.: Kunsthalle zu Kiel: Hans Peter Feddersen - Ein Maler in Schleswig-Holstein, Kiel 1979, S. 48;
D.Bieske: Hans Peter Feddersen - Ein Maler zwischen Tradition und Moderne, Heide 1998, S. 38.

Literatur:
  • Schleswig-Holsteinischer Kunstverein (Hrsg.): Hans Peter Feddersen, Kleiseer Koog. Jubiläums-Ausstellung. Ausstellung Kunsthalle zu Kiel, Nov.- Dez. 1928, 1928
  • Sedlmaier, Richard (Hrsg.): Kunsthalle zu Kiel. Katalog der Gemäldegalerie, Kiel, 1958
  • Martius, Lilli / Ethe Stubbe / Hans-Jürgen Stubbe: Der Maler Hans Peter Feddersen. Leben. Briefe. Gemäldeverzeichnis, in: Lilli Martius (Hrsg.) / Ethe Stubbe (Hrsg.) / Hans-Jürgen Stubbe (Hrsg.), Studien zur Schleswig-Holsteinischen Kunstgeschichte, 10, Neumünster: Wachholz Verlag, 1966
  • Kunsthalle zu Kiel. Katalog der Gemälde. bearb. v. Johann Schlick, 1973
  • Jensen, Jens Christian (Hrsg.): Hans Peter Feddersen: ein Maler in Schleswig-Holstein. Ausstellung Kunsthalle zu Kiel, 15.06. - 26.08.1979, Kiel: Kunsthalle zu Kiel, 1979
  • Bieske, Dorothee: Hans Peter Feddersen. Ein Maler zwischen Tradition und Moderne (= Schriften des Nordfriesischen Museums Ludwig-Nissen-Haus, Husum), Heide: Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., 1998

Inventarnummer: 432

Signatur: bezeichnet und datiert (u. r.: H. P. Feddersen. Wmr. 73)

Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel


Ikonographie:     
Natur