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Der Tod des Herkules

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Beham, Hans Sebald
Datierung:1548
Maße:B: 7,9 cm, H: 5,4 cm (Blatt)
Material:Papier
Technik:Kupferstich
Stil:Renaissance
Nur mit einem schmalen Lendentuch bekleidet liegt Herkules wie schlafend auf einem lodernden Scheiterhaufen und verbrennt. Zurückgezogen von der Welt hat er seinen Scheiterhaufen im Schatten einer Ruine errichtet. Bei ihm steht sein treuer Freund Philoktet mit den Waffen des Herkules; abweichend zur Überlieferung nennt Beham ihn Philograsses. Er war der einzige, der sich bereit erklärte, Herkules bei seinem Selbstmord beizustehen, als dieser keinen anderen Ausweg mehr sah, um seine Leiden zu beenden. Zum Dank vermachte ihm Herkules seine Waffen. Philoktet verweilt, ähnlich wie Johannes der Täufer unter dem Kreuz, neben dem Toten, die Hände in stiller Andacht gefaltet. Doch so wie Christus nach dem Kreuzestod auferstand und zum Himmel auffuhr, ist auch die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen nicht das Ende des Herkules. Er steigt der Sage nach als Wolke, so wie sie Beham über dem Scheiterhaufen dargestellt hat, zum Olymp auf, wo er Hebe zur Gattin erhält und in den Kreis der unsterblichen Götter aufgenommen wird. Sein Tod ist daher nur das Ende seiner leiblichen Existenz, während seine Vergöttlichung erst ihren Anfang nimmt.

Lit: nach Birger Ohrt, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 106.

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 112

Signatur: bezeichnet (u. Mitte: PHILOGRASSES)

Signatur: bezeichnet (u. r. auf einer Tafel: NESSI VESTE RABIDVS SE / COMBVRIT HERCULES [Der wütende Herkules verbrennt sich im Nessusgewand])


Ikonographie:     
griechische Heldensagen