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Frau mit zwei Kindern in der Badestube

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Beham, Hans Sebald
Datierung:nach 1540
Maße:B: 5,3 cm, H: 7,7 cm (Blatt)
Material:Papier
Technik:Kupferstich
Stil:Renaissance
Dem Anschein, dass es sich hier um eine beliebige Frau mit Kindern handelt, widerspricht die antikisierende Architektur sowie Haltung und Gestalt der Putti. Eine sich im Spiegel betrachtende Venus ist keine Seltenheit, ebenso, dass sie sich bei ihrer Toilette von zwei Putti bedienen lässt. An der Wand unterhalb des Konvexspiegels ist eine Ablage für Seife und andere Utensilien zur Körperhygiene angebracht. Die Göttin wird von Beham in ein bürgerlich-irdisches Ambiente mit gediegener Ausstattung versetzt. Dem Schönheitsideal der späten 30er und 40er Jahre des 16. Jahrhunderts, das von Cranachs schlankeren und gezierten, mit dicken Ketten behängten Aktdarstellungen der 20er und 30er Jahre abweicht, zeigt Beham hier eine entsprechend stämmigere Frau mit hochgestecktem Haar, das durch einen dezent geschmückten Reif gehalten wird. Durch ihre gespreizten Beine zeigt sie dem Betrachter ihren rasierten Schambereich. Die Toilette der Venus als Thema, die aufreizende Pose, aber auch die ins Neckische transponierte Aggressivität des Puttos, der mit einem Büschel Eichenlaub zum Schlag auf ihren Rücken ausholt, garantierte dem Blatt einen breiten Käuferkreis. Hans Sebald Beham hat einen Stich seines Bruders Barthel nach dessen Tod kopiert und variiert: Die Kinder und der kleinere Zuber sind seine Ergänzungen.
(nach Birger Ohrt, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 226)

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 153

Signatur: bezeichnet (u. l. auf einer Tafel: H S B)


Ikonographie:     
Alltagsleben
     
Götter (klass. Mythologie)