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David und Abigail

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Cranach d.Ä., Lucas
Datierung:1509
Maße:H: 23,7 cm, B: 16,8 cm
Material:Papier
Technik:Holzschnitt
Stil:Renaissance
Der vermögende Nabal (hebräisch; deutsch: Narr), der anlässlich der Schafschur ein Fest veranstaltet hatte, hatte David Nahrung für sich und sein Gefolge verwehrt. Daraufhin forderte David seine Männer auf, sich zu bewaffnen, um gegen Nabal zu ziehen. Abigail hatte jedoch von der Verweigerung ihres Mannes rechtzeitig erfahren und Esel mit Speisen und Wein beladen, um David damit entgegenzueilen und ihn zu beschwichtigen. ?Als nun Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel und beugte sich zur Erde? (1. Samuel 25,23). Danach nahm David aus ihrer Hand die Mahlzeit entgegen.
Wallende Federn an Davids Helm und die aufgeschlitzten Ärmel erinnern an die Landsknechttrachten des frühen 16. Jahrhunderts. Das metallische Bruststück samt Bauchreifen, sein umgegürtetes Schwert und die Hellebarde zeichnen ihn als Krieger aus. Vor Abigail, die in ihrer Kleidung den Eindruck einer begüterten Frau macht, liegt ein Pelzhut neben einem Paar Handschuhe. Aus den Blicken der beiden scheint beiderseitiges Einverständnis zu sprechen. Die Trinkflasche, welche von der Gebenden und dem Nehmenden gleichzeitig gehalten wird, fungiert als verbindendes Element zwischen den beiden. Die versöhnende Geste der klugen Frau weist auf ihre spätere Ehe hin. Auch der an der Frau hochspringende Hund, ein Symbol der Treue, fügt sich in diesen Zusammenhang ein. Aus der Haltung Abigails spricht eine gewisse Demut vor dem mächtigen Krieger, doch lässt Cranach sie, anders als im Bibeltext, in einer weniger unterwürfigen Position bequem sitzen. Die kursächsischen Wappen sind an einem Zweig des Baumes befestigt, von dem man lediglich den kräftigen Stamm sieht.

Lit: nach Nina-Jeanette Jakubczyk, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 79.

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 196

Signatur: bezeichnet (o. Mitte: kursächsisches Wappen)

Signatur: bezeichnet (u. r. auf Täfelchen: LC geflügelte Schlange, 1509)


Ikonographie:     
Altes Testament