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Halligwarft auf Ohland |
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Der nordfriesische Maler Hans Peter Feddersen hat nach fast 20jähriger Abwesenheit von seiner Heimat 1885 den Weg zurück dorthin gefunden und siedelte sich endgültig im Kleiseerkoog bei Niebüll an. Schon in den Vorjahren hielt er sich wiederholt in Nordschleswig auf und malte Bilder mit heimatlichen Motiven. Es entstanden volkstypenartige Portraits, Interieurs aus Bauernhäusern, Dünenlandschaften und Ansichten des Wattenmeeres. Das Jahr 1885 bedeutete einen Umbruch im Werk des Künstlers, denn seine nordfriesische Malerei begann sich nahezu "organisch" zu entfalten (Kunsthalle zu Kiel, 1979, S. 40). Das Werk, das er dort schuf umfasst gegenständlich die gesamte Umgebung. Dabei konzentriert er sich auf das, was ihm inhaltlich besonders naheliegt und kultiviert in diesem Bereich seine unbestrittene Meisterschaft. Das dramatische Schicksal der Halligen ist eines dieser Themen. Feddersen widmete ihnen zahlreiche Bilder, Skizzen und Zeichnungen, wie das vorliegende Gemälde. Es zeigt den Meeresstrand vor dem steilen Rande einer Hallig. Es ist Ebbe und die Sandfläche glitzert noch von den zurückgebliebenen Resten des Wassers in Tümpeln und Pfützen. Seetang und Trümmer von Backsteinen liegen umher. Eine sonderbare kreisförmige Anordnung von Steinen dominiert den Vordergrund. Es sind Reste der Grundmauern einer Zisterne, deren Sammelbassin einst das einzig trinkbare Wasser bot. Ihr Aufbau ist zusammen mit dem sie umgebenden Land der zerstörerischen Gewalt des Wassers zum Opfer gefallen. Isolation und Einsamkeit werden durch die Wahl gedeckter Brauntöne, leicht aufgelockert durch das helle Graublau der Wasserpfützen, betont. Der kräftige, charaktervolle Pinselstrich ist die künstlerische Parallele zur Urgewalt des Wassers und hinterlässt, wie diese im Sand, auf der Leinwand seine Spuren. (Marta Wrage M.A.) Q.: Kunsthalle zu Kiel: Hans Peter Feddersen - Ein Maler in Schleswig-Holstein, Kiel 1979, S. 39-41. Literatur:
Inventarnummer: CAU 97 Signatur: monogrammiert (u. l.: HPF) Signatur: bezeichnet und datiert (a. d. Rückseite: N 270 Reste einer Halligwarft auf Oland 1900) Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel
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