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Rendsburg - Ansicht

Objektbezeichnung:Grafik
Sachgruppe:Zeichnung/Grafik
Künstler:
Fritz, Johann Friedrich
Material:Papier
Technik:Lithographie
Die um 1150 gegründete Siedlung Rendsburg wurde erstmals 1199 als Reinoldesburch in der Chronica Slavorum erwähnt. In der Mitte des 13. Jhd. erhält Rendsburg das Stadtrecht. Beim Wiederaufbau nach dem großen Stadtbrand von 1286 wurde 1287 auch die Marienkirche erbaut. Gerhard III. der Große von Holstein-Rendsburg bestätigt das Rendsburger Stadtrecht und überlässt der Stadt umfangreiche Ländereien. 1460 kommt Rendsburg in den dänischen Herrschaftsbereich unter König Christian I. Während des 30jährigen Krieges steht die Stadt unter kaiserlich-deutscher Herrschaft und wird 1644-1645 von schwedischen Truppen besetzt. 1665 wurde Rendssburg Garnisonsstadt und zwischen 1669 und 1673 die erste Festung erbaut. Ab 1690 erfolgte der zweite große Erweiterungsbau, in desse Verlauf das Dorf Vindeshier, die Kampener Kirche und Teile von Büdelsdorf abgebrochen wurden. Ei Privileg erteilt die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der Rendsburgischen Fayenzefabrik. Von 1777-1784 erfolgt der Bau des Schleswig-Holsteinischen Kanals (Eiderkanal) von Kiel-Holtenau nach Rendsburg. Während des Napoleonischen Krieges wird Rendsburg zur bJahreswende 1813/1814 von russischen und schwedischen Truppen belagert. Eine Eisenhütte mit Gießerei, die sog. Carlshütte wird 1827 gegründet und war zu dieser Zeit der größte Eisebverarbeitende Betrie in Norddeutschland. 1845 wirde die Eisenbahnlinie Rendsburg-Neumünster, über die dann 1848 preußische Truppen nach Rendsburg kamen und die Stadt im Handstreich einnahmen. Nach Ende des ersten schleswig-holsteinischen Krieges stand Rendsburg zwischen 1852 und 1864 erneut unter dänischer Herrschaft. Nach 8jähriger Bauzeit wird 1895 der auch Rendsburg tangierende Nord-Ostsee-Kanal eröffnet. Otto Stork gründet 1905 die Werft Nobiskrug, die bis nach dem 2. Weltkrieg überwiegend Fracht-, Fischerei- und Marineschiffe baut. Heute ist die Werft auf den Bau von Yachten spezialisiert. Von 1911-1913 wurde die Rendsburger Hochbrücke mit der darunter angebrachten Schwebefähre eröffnet. Es ist eine 2,5 km lange Stahlkonstruktion, das Wahrzeichen von Rendsburg und zugleich technisches Denkmal ist. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde in der Reichsprogromnach die Synagoge durch einen Sprengsatz schwer beschädigt und die jüdische Gemeinde aufgelöst. Die Stadt wird im 2. Weltkrieg weitgehend von Kriegseinwirkungen verschont und am 8.5.1945 kampflos den britischen Truppen übergeben. Durch den Zustrom von Flüchtlingen wuchs die Einwohnerzahl stark an, sodass ab 1952 neuer Wohnraum geschaffen wurde. 1961 erfolgte die Einweihung des Kanaltunnels sowie die Stilllegung der Drehbrücke über den Kanal und 4 Jahre später wurde der Fußgängertunnel fertiggestellt. Die über 350-jährige Geschichte als Garnisonsstadt endet 2009 mit einem Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung der Heeresflugabwehrtruppe.
Die Lithografie zeigt den Blick auf Rendsburg von der Carlshütte aus.
(40 Rendsburg)

Literatur:
  • Ortsansichten u.Stadtpläne der Herzogtümer Schleswig, Holstein u. Lauenburg. (Studien zur schleswig-holsteinischen Kunstgeschichte Bd. 7 und 8, Bd. 1 und 2). (Seite: Bd.1, S.256, Nr.39)

Inventarnummer: Rendsburg 40
alte Inventarnummer: G 1891

Signatur: bezeichnet Wo: u. l. Was: Lith. J.F. Fritz in Flensburg.

Signatur: betitelt Wo: u. M. Was: Rendsburg.

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung


Ikonographie:     hist. Ort, Stadt, Dorf     Fluss     Schiffe     Eisen- und Stahlindustrie     Außenbau einer Kirche     Kuh
Dargestellter Ort:Rendsburg