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Schleierbrett eines Baldachins

Objektbezeichnung:Schleierbrett
Sachgruppe:3. Altarreste / Maßwerke / Baldachine
Ort:Lübeck
Datierung:um 1440
Maße:H: 34 cm, B: 16,2 cm
Material:Eiche (Pergament hinterklebt)
Technik:geschnitzt
gefasst (Schauseite vergoldet, ursprünglich mit rotem Pergament hinterklebt)
Zwei durchbrochene Maßwerk-Schleierbretter, asymmetrisch ausgebildet in Form ungleichschenkliger Kielbögen, die Maßwerkvorhänge aus Dreipässen übergreifen und von zur Mitte hin ansteigenden ajourierten Lanzetten in der Art eines Strebesystems bekrönt werden. Darüber ein ansteigender Brüstungsstreifen, der aus Vierpaßrosetten besteht.
Die beiden Werkstücke waren offensichtlich an einem Rückbrett befestigt, worauf die hinten abgefasten seitlichen Randleisten des jeweils längeren Schenkels hinweisen. Die kürzeren Schenkel besitzen indessen einen rechtwinkligen Zuschnitt als Stoß. Die Rekonstruktion eines nicht erhaltenen Mittelteiles begründet die Vermutung, daß es sich bei den beiden vorhandenen Werkstücken um die seitlichen Schleierbretter eines größeren, leicht vorkragenden Baldachins handelt. Ein Vergleichsbeispiel bietet der wohl erhaltene Baldachin über dem Vesperbild in der Kirche von Eimke (Ldkr. Uelzen, Niedersachsen), dessen Maßwerkformen entsprechend der pultdachartig ansteigenden Deckplatte in beiden Seitenstücken ähnlich asymmetrisch ausgebildet sind. Der Baldachin überfängt dort einen - ehemals sicherlich verschließbaren - Heiligenschrein.

Aus Albrecht 2005, Kat. Nr. 33

Inventarnummer: 1892-99a

Abbildungsrechte: St. Annen-Museum