Zur letzten Objektsuche | Zum Album hinzufügen | ||
|
|||
Schutzmantelmadonna (Fragment aus dem Mittelschrein des Haselauer Altaraufsatzes) (sog. Haselauer Marienretabel) |
|||
Die Schutzmantelmadonna war das zentrale Relief eines Marienretabels und kam aus der Hl. Dreikönigskirche in Haselau in die Thaulow-Sammlung. Der originale Altarschrein ist verloren, ebenso die ursprüngliche Farbfassung mit Vergoldungen und die Malerei. Ungewöhnlich ist hier die Verbindung der Schutzmantelmadonna mit dem Motiv der Mondsichel, durch die Maria zugleich als "apokalyptisches Weib" gekennzeichnet ist. Ungewöhnlich ist auch das Gesicht des Mondes, das auf der Mondsichel aufliegt. Das Motiv der Schutzmantelmadonna als solches gehört dagegen zu den beliebtesten Motiven der Zeit um 1500. Unter ihrem Mantel finden Mitglieder aus allen Bereichen der damaligen Gesellschaft Schutz – Papst und Kaiser, Weltgeistliche und Ordensleute, Frauen und Männer. Hier sind im Vordergrund ein Dominikaner- und ein Franziskanermönch zu erkennen, vor Kaiser und Papst und dem hohen Klerus. Die Vertreter des einfachen Volks im Hintergrund halten den Mantel in die Höhe, eine Szene, die mit Witz und Sympathie für die tätigen Menschen gestaltet ist. Das Motiv des "Mantelschutzes" ist ein rechtlicher Akt, der im Frühmittelalter wirklich verbreitet war. Hochgestellte Persönlichkeiten leisteten damit Fürsprache für Schutzbefohlene - so wie die Gottesmutter Maria als Mittelerin und Fürsprecherin die Gläubigen vor dem Gericht Gottes in Schutz nimmt. Das Retabel ist auf 1510 datiert und wird einem Lübecker Bildschnitzer zugeschrieben, der bei Tilman Riemenschneider in Würzburg gearbeitet haben muss.Von den Seitenflügeln sind vier Szenen mit Darstellungen von Martyrien erhalten (Inv.-Nr. AB44-AB47). Literatur:
Inventarnummer: AB43 alte Inventarnummer: A.B.43 Fotograf: C. Dannenberg Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
|
Name des Museums
Titel des Bildes
Titel des Bildes