Diese Darstellung gehört zu den seltenen Motiven der Cranach-Werkstatt. Thema ist der Sieg Christi über Sünde und Tod und damit die lutherische Rechtfertigungslehre. Diese besagt, dass allein der Glaube, nicht die fromme Tat ins Himmelreich führt, denn Christus ist für alle Sünden der Menschen gestorben. So kann der Zutritt beispielsweise auch nicht erkauft werden. Der Apfel verweist auf den Sündenfall Adam und Evas, der mit dem Opfertod Christi gesühnt wird, worauf das Kreuz hindeutet. Die Bildunterschrift bedeutet, O Tod, ich werde dein Tod sein. Christus wird als Kind gezeigt, denn die Menschwerdung Gottes ist Grundlage der Heilsgeschichte, also der Erlösung der Menschen.
Ein ähnliches Cranach-Gemälde, das Christus und Johannes den Täufer als Kinder zeigt, gehörte im 17. Jahrhundert zur herzoglichen Gottorfer Sammlung, die Herzogin Maria Elisabeth aus ihrer Heimat Dresden mitgebracht hatte.

Literatur:

• Jahrbuch des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf. Neue Folge, Band VI, 1996-1998. Neumünster 1999. (Seite: 140 ff.)
• Schloss Gottorf und seine Sammlungen. Neue Bilderhefte - Renaissance und Barock, Schleswig 1997. (Seite: 275)
• Die Gemälde von Lucas Cranach. Werkverzeichnis, Stuttgart 1989. (Seite: 115)
• Luthers Norden. Petersberg 2017. (Seite: 240)

Inventarnummer: 1996-208
alte Inventarnummer: 1996/208

Signatur: signiert Wo: unten rechts Was: Geflügelte Schlange mit einem Ring im Maul

Signatur: Inschrift Wo: unten Was: O mors ero mors tva [dt. Oh Tod, ich werde dein Tod sein]

Fotograf: C. Dannenberg

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Ikonographie:

Salvator Mundi     Christus