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Wolkenbäume II/79 |
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Das Blatt zeigt einen Landschaftsausschnitt, der aus miniaturhaften, kurzen Federstrichen zusammengesetzt ist. Auf einem sanft ansteigenden Gelände stehen vier Bäume - eine Gruppe von drei Bäumen, die dicht beieinander wachsen und ein einzelner Baum etwas weiter abseits. Sowohl Untergrund wie Baumkronen und Himmel besitzen dieselbe Struktur aus sich kreuzenden Federstrichen, die sich mal mehr, mal weniger verdichten. Innerhalb dieses geschlossenen Gefüges bilden sich am oberen und unteren Bildrand Wörter und Teilsätze heraus. oben mittig: "WORTASCHE" KLAUS RAINER GOLL / DIE LEERE IN MIR VER / SCHÜTTET SCHWARZE TINTE / VOR / LAUTER TRÜBEM WAHNSINN VER / LÖSCHEN DIE WORTE AUF DEM PAPIER / VER / LÖSCHEN DIE WORTE AUF DEM PAPIER / VER / BRENNEN IM MUND DER LAUT IST ATEM / FÜR DIE GLUT DES / GEHIRNS; unten links: WOLKENBÄUME / WOLKENBÄUME / DIE DUNKLEN WOLKENBÄUME / DIE DUNKLEN WOLKENBÄUME WERDEN PEITSCHEN ZUM SCHÜREN DES FEUERS / DER WIND FICHT HAKEN ZUM SORTIEREN DER VIELEN WORTASCHE / VIELLEICHT FINDET SICH NOCH EIN GEDANKE ODER EIN LETZTER SATZ DARIN Die enge Verwebung von Wort und Darstellung ist ein wesentliches Kennzeichen der Kunst Hanna Jägers. "Text wird nicht auf seine Expressivität reduziert. Bezeichnenderweise verwendet sie oft poetische Bruchstücke. So wie ihr zeitweise jeder Ton eines Musikstückes vertraut ist, kennt sie auch Gedichte. Worte steigen auf, können beim Zeichnen eine Struktur verstärken, eine Sinnwendung bewirken, neu anregen. Der Wechsel vom Zeichnen zum Schreiben ist für Hanna Jäger etwas Beglückendes. Sie muss sich nicht umstellen, wenn sie strichelt und dann Worte schreibt." (Silke Radenhausen, Hanna Jäger, in: Hanna Jäger 1968 - 2007. Zeichnungen, Malerei, Lichtobjekte, Lübeck 2007, S. 20) Literatur:
Inventarnummer: 2015-7 Fotograf: Hans-Jürgen Witt Abbildungsrechte: Stadtgalerie im Elbeforum Brunsbüttel
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