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Herebraium

Objektbezeichnung:Ölkreidezeichnung
erweiterte Objektbezeichnung:Kratzungen, auf Papier
Künstler:
Brandis, Birgit
Datierung:2020
Maße:Rahmenmaß (3 gerahmte Arbeiten der Serie wurden nach der Ausstellung "Schlafende Aufen wecken" in der Galerie im Marstall 2022 angekauft; alle Maße sind identisch.): Höhe: 48,5 cm; Breite: 36,3 cm; Tiefe: 2,9 cm
Blattmaß (3 gerahmte Arbeiten der Serie wurden nach der Ausstellung "Schlafende Aufen wecken" in der Galerie im Marstall 2022 angekauft; alle Maße sind identisch.): Höhe: 42 cm; Breite: 30 cm
Birgit Brandis Arbeiten verdichten reizvoll Erfahrungen des Sehens und Sehnens. Die Ausstellung "Schlafende Augen wecken" präsentierte in der Galerie im Marstall eine vielschichtige Bildwelt, in der die Experimentierlust bildnerischer Produktion ein feinsinniges Sujet offenlegt.
Materialien begreift Brandis in ihrer künstlerischen Arbeit immer als Mit- und Gegenspieler, nicht als Mittel bloßer Abbildfunktion. Die Farbe entwickelt in mehrschichtigem Aufbau eigene, plastische Qualitäten durch materialspezifische Fließbewegungen oder Trocknungsprozesse. Die Farbkraft ihrer Bilder gewinnt Brandis aus dieser Tiefenstruktur. Kratzer, Furchen und Einschnitte führen den Blick hinter die Oberfläche und zeichnen malerische Motive, die an Pflanzenkörper erinnern.
Die Assoziation mit der Pflanzenwelt greift der Ausstellungstitel mehrdeutig auf. Programmatisch liest sich der Titel als Einladung, Sehgewohnheiten abzulegen. Poetisch greift er ein botanisches Phänomen auf, wo „schlafende Augen“ ihr Potenzial nur fachkundigen oder langen Blicken verraten. Auch Proventivknospen genannt, zeigen sie an, wie eine Pflanze unter besonderen äußeren Reizen alternativ austreiben kann.

Birgit Brandis lebt und arbeitet in Hamburg. 2002 beendete sie ihr Studium der freien Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, wo Brandis 2003 auch als Meisterschülerin abschloss. Seit 2013 untersteht ihr die künstlerische Leitung der Druckwerkstätten an der HFBK Hamburg. Ihre eigenen künstlerischen Arbeiten wurden international auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 2010 erhielt sie den Grafikpreis der Griffelkunst-Vereinigung.

Inventarnummer: 769

Abbildungsrechte: Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn