Um diese beiden Kardätschen (Kopfbürsten für den Herrn) zuzordnen, gibt es zwei Optionen. Entweder gehörten sie zu einem Reise-Toilettenset mit anderen Werkzeugen in einem Lederkoffer oder sie standen als Teil eines Sets auf einem Herren-Frisiertisch in einem vornehmen Haus. Material aus Ebenholz war für einen Barbier/Friseur nicht erschwinglich. Die Einlegearbeiten aus Elfenbein waren für ihn erst recht zu teuer. - Die Kardätschen wurden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nach dem Herrenhaarschnitt benutzt, um die im Haar verbliebenen kurzen Resthaare mit beiden Bürsten gleichzeitig zu entfernen. Bei dieser Tätigkeit wurde zusätzlich die Kopfhaut stark massiert. Ob eine Haarwäsche nach dem Haarschnitt stattfand, ist nicht gewiss, aber möglich, da die Herren in jener Zeit mit Haarölen ihre Frisur pflegten. Die Zeit der Kardätschen ging nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Aufkommen neuer Frisuren und neuer Geräte wie z.B. Herren-Fönkamm zu Ende.

Inventarnummer: Fr816

Signatur: keine Signatur

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum