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Flutsignale für den Fluß

Objektbezeichnung:Lithographie
erweiterte Objektbezeichnung:Griffelkunst-Edition
Sachgruppe:Bildwerke / Angewandte und Bildende Kunst
Druckgrafik / Druckerzeugnisse
Künstler:
Loewig, Roger
Datierung:1972
Maße:Papier: H: 40 cm, B: 50 cm
Bildmaße: H: 22,6 cm, B: 33,4 cm
Material:Papier (Bütten)
Technik:Druckverfahren
Lithographie
Stil:Phantastischer Realismus
Roger Loewig (geb. 1930 in Striegau; gest. 1997 in Berlin) war ein deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller. Aufgewachsen in Oels, Schlesien, und ab 1939 in Jarotschin im damaligen Reichsgau Wartheland, floh Roger Loewig 1945 mit seiner Mutter nach Obercunewalde in der Lausitz. Er wurde vom Gymnasium relegiert und arbeitete in der Land- und Forstwirtschaft. Von 1951 bis 1953 absolvierte er eine Ausbildung zum Neulehrer und war anschließend Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte in Berlin-Köpenick.

Als Künstler war Roger Loewig Autodidakt. Neben seiner Lehrtätigkeit schrieb er Gedichte und schuf Aquarelle und Gouachen. Ab etwa 1960 widmete er sich in zunehmendem Maß auch der Zeichnung und verfasste Erzählungen.
Eine offiziell nicht genehmigte Ausstellung in einem Ost-Berliner Pfarrhaus, Pläne zur Gründung einer grenzüberschreitenden Zeitschrift und nicht zuletzt der Besitz verbotener Literatur führten zur Verhaftung wegen ?staatsgefährender Hetze und Propaganda in schwerwiegendem Falle?. Ein Freikauf durch die Evangelische Kirche bewirkte die Entlassung Roger Loewigs und seiner Freunde im Sommer 1964.

Roger Loewig fand 1965 Aufnahme im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD). Bild und Wort sind in seinem Werk aufeinander bezogen. Er reflektierte die Shoa, indem er die Leiden der Opfer anklagend ins Bild setzte. Ab Ende der 1960er Jahre ist auch die deutsche Teilung ein wiederkehrendes Thema seiner Arbeit. Anerkennung fand Roger Loewig innerhalb der DDR vor allem im Kreis der inoffiziellen ?Erfurter Ateliergemeinschaft?. Im staatlichen Kunstbetrieb der DDR konnte er sich dagegen nicht verankern. In der Bundesrepublik Deutschland wurde sein Werk durch Vermittlung von Freunden bekannt. Hier galt er als Vertreter des Phantastischen Realismus.

Nach einem 1967 gestellten Ausreiseantrag siedelte er 1972 zusammen mit seiner Lebensgefährtin Creszentia Troike in die Bundesrepublik Deutschland über. In den folgenden Jahren hatte Roger Loewig zahlreiche Ausstellungen und veröffentlichte sein literarisches Werk. Nach einer Begegnung mit Aldona Gustas 1972 schloss er sich der Künstlergruppe Berliner Malerpoeten an. Den Freunden in der DDR blieb er trotz seines Einreiseverbots eng verbunden. Im Oktober 1997 wurde Roger Loewig für sein Lebenswerk mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Literatur:
  • von Werner, Timm (Hrsg.): Roger Loewig: Gesichtedünung - Handzeichnungen 1954-1980, Berlin/Frankfurt/ Wien: Propyläen
  • Kruglewsky-Anders, Liselotte (Hrsg.): 50 Jahre Griffelkunst-Vereinigung. Kunstpädagogik im Geiste Lichtwarks, Hamburg 1975

Inventarnummer: 2015-7-12

Signatur: signiert und datiert (Bildseite)

Signatur: betitelt (Rückseite)

Signatur: nummeriert (Rückseite)


Ikonographie:     Gesellschaft / Zivilisation / Kultur