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1773 Schleswig.Holstein.Dänemark – Gemeinsam in die neue Zeit

Ab dem: 07.06.2023
Bis zum: 30.08.2023
Veranstalter:Landesarchiv Schleswig-Holstein
AnschriftPrinzenpalais
24837 Schleswig
Link zum Museum : https://www.sch[..]
Das Jahr 1773 markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks. Die Gründung des Dänischen Gesamtstaats vor 250 Jahren führte nach zwei Jahrhunderten kriegerischer Auseinandersetzungen zu einer friedlichen Lösung der sogenannten Gottorfer Frage, indem der dänische König auch die herzoglichen Anteile in Holstein übernahm und sein Herrschaftsgebiet bis an die Elbe ausdehnte. Durch den Tauschvertrag von Zarskoje Selo entstand der Dänische Gesamtstaat, ein übernationales Gebilde, in dem Dänemark, Norwegen, Island, Grönland, die Färöer, Schleswig, Holstein, die Kolonien auf den Nikobaren und karibischen Jungferninseln durch eine aufgeklärt absolutistische Monarchie in Kopenhagen zusammengehalten wurden.

Die Ausstellung "1773 schleswig.holstein.dänemark – Gemeinsam in die neue Zeit" erläutert die Entstehung des Gesamtstaates und zeigt die wesentlichen Entwicklungen von 1773 bis 1864, die bis in die heutige Zeit nachwirken. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die weitreichenden wirtschaftlichen und politischen Reformen, die den Menschen während der langen Friedensperioden in den Herzogtümern mehr Freiheit und Wohlstand brachten.

Viele Spuren des Dänischen Gesamtstaats sind noch heute in Schleswig-Holstein deutlich sichtbar. Die Aufhebung der dörflichen Flurgemeinschaft und die Verkoppelung der Äcker gegen Ende des 18. Jahrhunderts führten zu einer effizienteren Bewirtschaftung des Landes und der Ausbildung der bis heute für Schleswig-Holstein typischen Knicklandschaft. Die Abschaffung der Leibeigenschaft 1805 brachte Zehntausenden Bauern auf den adligen Gütern die persönliche Freiheit. Schulreformen trugen zur Entstehung eines aufgeklärten Bildungsbürgertums bei, das im frühen 19. Jahrhundert in die Öffentlichkeit trat und in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung von 1848/51 erfolgreich politische Reformen und Mitsprache forderte. Die demokratischen Errungenschaften der Schleswig-Holsteiner im Revolutionsjahr 1848 wirkten weit über die Landesgrenzen hinaus und beeinflussten auch die deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche maßgeblich.

Große Bauprojekte wie der Schleswig-Holstein-Kanal (1777–1784) sowie moderne Überlandstraßen und Eisenbahnen schufen ab den 1830er-Jahren die Voraussetzungen für die Industrialisierung. Noch heute verlaufen die wesentlichen Eisenbahnlinien und Straßen auf jenen Trassen. Mit der Gründung der Rendsburger Carlshütte 1827 hielt die Schwerindustrie Einzug in den Herzogtümern. Gleichzeitig blühte in den Hafenstädten der Handel mit den dänischen Kolonien in der Karibik auf. Ausgehend von den Beständen des Landesarchivs erläutert die Ausstellung anhand von Originalkarten und -dokumenten, wie in der Gesamtstaatszeit von 1773 bis 1864 die Grundlagen für das moderne Schleswig-Holstein geschaffen wurden

Eine Vortragsreihe mit deutschen und dänischen Referenten sowie zwei Busexkursionen entlang des Schleswig-Holstein-Kanals sowie vom Danewerk nach Düppel auf den Spuren des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 finden sich im Begleitprogramm zur Ausstellung. Öffentliche Führungen finden alle zwei Monate statt. Für Gruppen und Schulklassen können separate Führungen gebucht werden.

Die Ausstellung "1773 schleswig.holstein.dänemark – Gemeinsam in die neue Zeit" ist vom 6. Juni 2023 bis zum 30. August 2024 im Landesarchiv im Schleswiger Prinzenpalais zu sehen. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30-17 Uhr.
Lesesaal: mo-fr 8.30-17