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"Matrose der kaiserlichen Marine mit wehender Reichsfahne" |
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Der Künstler Lovis Corinth aquarellierte 1916, im dritten Jahr des 1. Weltkrieges, einen Matrosen mit wehender Reichsflagge. Corinth hatte den Ausbruch des Krieges im August 1914 mit patriotischem Eifer begrüßt. Wie viele andere Künstler auch erhoffte er sich vom Krieg einen radikalen Neubeginn. Mit Fahnenschmuck, Jubel und Begeisterung waren die Deutschen in den 1. Weltkrieg gezogen. Die anfängliche Begeisterung schlug ab 1916 als das Ausmaß der Verluste immer deutlicher wurde und die Kämpfe andauerten in eine allgemeine Kriegsmüdigkeit um. Am Ende standen die militärische Niederlage und der Matrosenaufstand mit der dadurch ausgelösten Revolution, in deren Folge das alte politische System endgültig zusammenbrach. Der Künstler Lovis Corinth gehört mit zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus, allerdings ist sein Werk im gleichen Maße dem Expressionismus verpflichtet. Besonders in seinem Spätwerk, zu dem das Bild vom Matrosen zu zählen ist, findet ein immer stärkerer Prozess der Auflösung statt. Das Motiv wird immer weiter durch die Farbe abstrahiert und emotional aufgeladen. Besonders seine Porträts sind herausragende Leistungen der zeitgenössischen Porträtmalerei und von großer Eindringlichkeit. Inventory Number: 32/1990 |
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