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Tannenwald |
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Parallel zur unteren Bildkante verläuft ein Weg, der am rechten Rand des Blattes scharf abbiegt und den Betrachter in die Tiefe des Tannenwaldes führt. Dicht zieht sich der Nadelwald über einen aufsteigenden Berghang, auf dessen Kuppe zwei flüchtig skizzierte Häuser stehen. Das linke, nah an den Bildrand gerückt, wird von Tannen fast verdeckt, das rechte ist detailreicher gezeichnet. Dachgauben mit Fenstern sind zu erkennen, ein Schornstein oder ein Türmchen, ein weiteres Fenster öffnet die Stirnseite des Gebäudes. Auch die Bäume des Waldes sind mit schneller, sicherer Hand zu Papier gebracht; die sichtbare Geschwindigkeit des zeichnerischen Aktes und die kraftvoll expressive Lineatur geben dem Blatt seinen eigenen Charakter. Nachdem Kirchners Arbeit zuvor von Großstädten und Akten dominiert wurde, entstanden Ansichten der Bergwelt im Rahmen mehrerer Sanatorienaufenthalte in den Bergen zur Verarbeitung der Schrecken des Ersten Weltkrieges. In dieser Phase rückte nun die Landschaft ins Zentrum seines Interesses. Dabei zeichnete der Künstler nicht nach der Natur, sondern aus dem Gedächtnis und entwickelte eine eigene Formensprache, die es ihm erlaubte, mit wenigen Strichen, meist weit entfernt von der naturgetreuen Darstellung, ein lesbares Bild vor dem Auge des Betrachters entstehen zu lassen. Q.: Kunsthalle zu Kiel - Die Sammlung, Kiel 2007, S. 290. Literature:
Inventory Number: 1965-KH 21 Signature: Stempel (verso: Nachlaßstempel) Image rights: Kunsthalle zu Kiel
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