Back to item search | Add to album | ||
|
|||
Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf (König Friedrich IV. von Dänemark und Norwegen) |
|||
Die qualitätvolle Marmorbüste eines unbekannten Bildhauers aus der Zeit um 1700 stammt ursprünglich aus dem alten Schloss Haseldorf. Sie zeigt einen noch jungen Mann im Harnisch und mit Allongeperücke. Lange war seine Identität ungeklärt, weder ein Orden noch ein Wappen geben bei diesem Bildnis einen Hinweis. Bis 2015 galt die Büste nach Jan Drees als Darstellung des dänischen Königs Friedrich IV. von Dänemark-Norwegen (1671-1730), von dem es eine Reihe von ähnlichen Darstellungen, besonders Gewandung und Perücke betreffend gibt (vergl. u.a. das Porträt von S. Du Wahl, Inv.-Nr. 1969-1260). Das schmale Gesicht, die gerade lange Nase und vollen Lippen des Dargestellten lassen freilich eher an Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf denken, der auf den meisten Bildnissen ebenfalls im Harnisch und in Allongeperücke gezeigt wird (vergl. die Porträts von David von Krafft, Inv.-Nr. 1989-470 sowie den Stich von Gust nach einem Gemälde von Weyandt, Inv.-Nr. 1912-14b). Herzog Friedrich IV. (* 1671) verstarb schon 1702 in der Schlacht von Klissow im Großen Nordischen Krieg, wo er er als Verbündeter und oberster General auf der Seite von König Karl XII. von Schweden stand. Möglicherweise stammt die Büste aus der Werkstatt von Thomas Quellinus (Hinweis Dr. Ulrich Becker, Johanneum Graz). Der Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus (1661–1709) entstammte der berühmten Bildhauerfamilie Quellinus und wurde in der Werkstatt seines Vaters, Artus Quellinus d. Jüngeren, ausgebildet. 1689 kam er nach Dänemark, um für seinen Vater die Ausführung des Grabmals Hans Schack in der Trinitatiskirke Kopenhagen zu überwachen, und blieb einige Zeit in Dänemark. Er erhielt bald eine Reihe wichtiger Aufträge, v.a. für Grabmäler, in Dänemark und den Herzogtümern Schleswig-Holstein. Zu seinen Auftraggebern gehörte auch der Gottorfer Herzog Christian Albrecht. Für den Lübecker Dom schuf Quellinus das Grabmal für Fürstbischof August Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf – den Onkel Herzog Friedrichs IV. von SHG. Für die Lübecker Marienkirche schuf Thomas Quellinus den sog. „Fredenhagen-Altar“ der nur noch fragmentarisch erhalten ist. Unter anderem die Büste Fredenhagens im St. Annenmuseum Lübeck legt im Vergleich auch für unsere Büste die Urheberschaft von Thomas Quellinus bzw. seiner Werkstatt nahe. Literature:
Inventory Number: 1905-4 Old inventory number: 1905/4 Image rights: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
|
Name des Museums
Titel des Bildes
Titel des Bildes