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Kreuz und quer |
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Plastik ohne Piedestal hat die modernen Bildhauer, besonders die ungegenständlich arbeitenden, weltweit beschäftigt und beschäftigt sie immer von neuem. Skulptur nimmt sich nicht mehr den besonderen Fall zum Thema, den singulären oder singulär empfundenen Menschen mit seinem besonderen Schicksal, herausgehoben aus der Masse und der Umgebung durch den aufragenden Sockel; Skulptur fragt heute mehr nach Bezügen zur Umwelt, zur Umgebung, zum Leerraum. Das Verhältnis der Bodenskulptur zum Betrachter kehrt sich um, vergleicht man andere Formen der Bildhauerei: Der Betrachter ist der auf das Kunstwerk Herabschauende, nicht mehr der zu ihm Aufblickende. Körperhaltung und Bewegung bestimmen auch die Aussage der Skulptur. Indem sie am Boden liegt, ist sie Teil von ihm, Modifikation des Grundes, korrespondierend mit ihm. Je nach Lage der Plastik bestimmt sie den Grund in Richtung und Abschnitt. Energien werden nicht in die Höhe gelenkt, sondern bleiben in der Waagerechten. Blickrichtungen ändern sich durch die Gestaltungsmittel der Arbeit. Kreuz und quer ist eine Skulptur in zwei Teilen. Zusammen bilden sie eine leicht gebogene Form, durch doppelreihige Querkerbungen strukturiert. Sie lenken die Blickrichtung nach rechts und links ab. Verschiebt man - wie vom Künstler gemeint - die Stücke in ihrer Lage zueinander, so wird der Verlauf der Linien unterbrochen, muß neu ansetzen und nach dem Hiatus seinen Weg neu finden. Die Plastik ist in ihrer Form, der Betrachter in seiner Sicht oder Aufsicht nicht gebunden. Jede Veränderung der Position der beiden Teile zueinander bedeutet einen neuen Bezug zum Boden, zum umgebenden Raum und zum Betrachter. G. G. Literatur:
Inventarnummer: 1985-190 Signatur: unbezeichnet Abbildungsrechte: Kunsthalle St. Annen
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