Der Holzschnitt weist eine deutliche Verwandtschaft zu den in etwa der gleichen Zeit geschaffenen Arbeiten (etwa: Lurra [Erde] I - XXXV) aus Schamott auf, bei denen die weitgehend geschlossenen Formen lediglich von tiefen und schmalen Einkerbungen rhythmisiert wurden und nicht weiter sichtbare Innenräume vermuten ließen.

Die kreuzförmige schwarze und kompakte Form wird durch weiße, mäanderartige Linien in vier große Teile geteilt. Der Gesamtkörper wird ebenfalls von einer weißen Konturlinie umfangen und dadurch vom übrigen Bildraum als eigenständiges und zugleich getrenntes Element sichtbar gemacht: "Die Grenze ist der wahre Protagonist des Raums, so wie die Gegenwart, eine andere Grenze, der wahre
Protagonist der Zeit ist."2

Die vier Teile sind miteinander engstens verzahnt, aber dennoch als individuelle Formen wahrnehmbar. Die Spannung ergibt sich aus dem Gegensatz von schwarzen Formen und dem minimalen, aber spürbaren weißen, linienartige n Raum zwischen ihnen. Trotz der Geschlossenheit und monumentalen Gesamtwirkung entsteht ein dynamischer und lebendiger Gesamteindruck. Man sieht eine vibrierende Behauptung der Räumlichkeit gegen die homogenen schwarzen Blöcke und erfährt den anregenden Gegensatz von Energie und Ruhe, von Schwere und Leichtigkeit.
Th. R.

2 Eduardo Chillida, in: Octavio Paz, Chillida, Paris 1979, S. 22

Inventarnummer: 1995-37

Signatur: signiert und monogrammiert (u.r.: Chillida)

Signatur: nummeriert (u.l.: 47/50)