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Porträt der Friederike Leisching |
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Einer der erfolgreichsten Porträtmaler um 1800 war der in Paris, London, Hamburg und St. Petersburg tätige Franzose Jean Laurent Mosnier. Heute ist sein Werk fast vollständig in Vergessenheit geraten, doch schätzte ihn seine vorzugsweise adelige und großbürgerliche Klientel für das genaue Detailstudium, die perfekte Maltechnik sowie die brillante Farbigkeit seiner Bilder. Diese gestalterischen Qualitäten zeichnen auch das Porträt der Friederike Leisching (1767??1846) aus, das Mosnier 1799 in Hamburg gemalt hat. Die Dargestellte ist eine Schülerin des Künstlers aus gutem Hause, die als Porträtistin des Dichters Matthias Claudius und seiner Familie bekannt geworden ist. Die junge Frau posiert im Profil sitzend auf einem Stuhl und wendet ihr Gesicht mit aufmerksamem Blick dem Betrachter zu. Hinterfangen wird sie von einem schweren, dunkelroten Vorhang, links eröffnet ein Fenster den Blick auf eine Landschaft, die zum Horizont hin von einer Bergkette begrenzt wird und daher wohl kaum die Umgebung des Entstehungsorts des Gemäldes wiedergibt. Die Schultern mit einer blau-grauen Stola bedeckt, trägt Friederike Leisching ein weißes, hoch gegürtetes Empire-Kleid wie es um 1800 in ganz Europa Mode war. Ihre langen blonden Locken sind hochgesteckt und werden von einem weißen Haarband gehalten, das das Gesicht rahmt und schließlich am Hinterkopf zu einem Knoten gebunden wurde. Bei aller Natürlichkeit des frischen Teints wirken die zarten Gesichts- und Körperformen der jungen Frau idealisiert. Orientierte sich Mosnier hier an gängigen Schönheitsvorstellungen seiner Zeit, so entsprechen Draperie und der nicht näher zu bestimmende Landschaftsausblick dem traditionellen Repertoire der Porträtmalerei. Die Frische des jugendlichen Antlitzes, der virtuos gemalte und durch schimmernde Lichtreflexe belebte Faltenwurf der Kleidung ebenso wie die kühle Eleganz des von Rot-, Blau- und Weißtönen dominierten Kolorits lassen Mosniers Bildnis der Friederike Leisching neben dem der Senatorin Elisabeth Hudtwalcker (1798, Hamburger Kunsthalle) als eines der qualitätvollsten Bildnisse seiner Hamburger Jahre erscheinen. Q.: Kunsthalle zu Kiel: Die Sammlung, Kiel 2007, S. 72. Literatur:
Inventarnummer: 605 Signatur: bezeichnet und datiert Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel
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