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Lebensgröße Dresden |
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Skulptur als Körperspur | Heinz Brelohs Werk, das 2008 in einer umfassenden Ausstellung der Gerisch-Stiftung vorgestellt wurde, kann in seinem Streben nach Unmittelbarkeit als viel zu wenig beachteter Orientierungspunkt heutigen skulpturalen Arbeitens gelesen werden. Wie kein zweiter Bildhauer versteht Breloh Skulptur als Körperspur und schafft damit in den 1980er Jahren ein neues Paradigma der Plastik: "Die Lebensgrößen sind ein neuer Schritt - man darf, man muss wohl sagen - in der Geschichte der Skulptur." (Manfred Schneckenburger) Breloh umschreitet, ja umtanzt in festgelegter Choreografie die weiche Gipsmasse, wirft sich mit ganzem Körper dagegen, umfängt den Klotz mit den Armen durchstößt ihn mit Knien und Beinen, fährt mit dem Kopf hin und her, bis es hart und widerständig geworden ist und die Körperform als Negativform festhält. Der Schaffensprozess selbst, die Spur des eigenen Körpers, wird zum Monument. Breloh löst die für seine Generation wichtige Frage nach der Abbildhaftigkeit von Skulptur: Ohne konkrete Abbildfunktion, aber dennoch in direkter Verbindung zum Abbild gebenden Körper, der "Lebensgröße". Brelohs bevorzugte Materialien sind Gips und Ton. Beide sind hervorragend geeignet, um die Unmittelbarkeit der taktilen Leidenschaft beim Formen festzuhalten. An dem Bronzeguss (Abguss einer Gipsfigur) "Lebensgröße" Dresden ist diese Unmittelbarkeit seines formenden Körpereinsatzes von Knien, Bauch und Kopf direkt ablesbar. Inventarnummer: hebr1 Abbildungsrechte: Herbert-Gerisch-Stiftung
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