

Objektbezeichnung:
Gemälde
Datierung:
1880 - 1890
Maße:
38 x 30 cm
Technik:
Öl / Pappe
Sachgruppe:
Forstwirtschaft / Jagd / Fischerei
Bereitstellende Institution:
Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum - Stadtmuseum Warleberger Hof
Ausdrucksstarkes Porträt eines älteren Fischers von dem Flensburger Maler Jacob Nöbbe. Der Maler hatte eine traditionelle Ausbildung an den Kunstakademien von Düsseldorf, Dresden und Berlin erhalten. Die Akademien waren seit Ende des 18. Jahrhunderts und vor allem im 19. Jahrhundert einer wachsenden Kritik ausgesetzt. Der Unterricht galt als veraltet und erstarrt. Vermittelt wurden gründliche, zeichnerisch-technische Kenntnisse, ohne Berücksichtigung moderner künstlerischer Tendenzen. Jacob Nöbbe erhielt nach seiner Rückkehr nach Flensburg im Jahr 1879 von wohlhabenden Bürgern Porträtaufträge. Mit der Porträtmalerei beschäftigte sich der Künstler schon seit 1870. Seine frühen Porträts sind der Körperhaltung nach schematisch und konventionell. Es handelt sich meist um Brustbildnisse vor einem neutralen Hintergrund, wobei der Porträtierte en face oder im Dreiviertelprofil wiedergegeben ist. Das Gesicht wird von einer schräg von vorne kommenden Lichtquelle beleuchtet, wobei auf einer Gesichtshälfte Schatten entstehen. Die Oberfläche ist glatt mit feinsten, sorgfältig gesetzten Pinselstrichen. Erst in den späten 1880er Jahren gab Nöbbe die Technik der Feinmalerei zugunsten einer aufgelockerten Pinselführung auf. Die Farbpalette ist dunkeltonig, Braun-Grün-Grautöne dominieren. Das Fischerporträt weist alle Charakteristika der frühen Porträts des Künstlers auf und dürfte daher spätesten Ende der 1880er Jahre entstanden sein. Seit 1880 gehörte Nöbbe einem Kreis von Künstlern an, die sich in dem Fischerort Ekensund am nördlichen Ufer der Flensburger Förde in den Sommermonaten trafen. Die Lage am Meer wirkte anziehend auf die Künstler, und die Lebens- und Arbeitswelt der Fischer bot ihnen zahlreiche Motive. Als Reaktion auf die Ausweitung des industriellen Fortschritts und den sprunghaften Wachstum der Städte zogen sich die Künstler in ländliche, von der modernen Zivilisation unberührte Gebiete zurück. Ihrer Ansicht nach hatten sich hier Sitten und Bräuche ihre Originalität und Ursprunglichkeit bewahrt. Die realen Lebensbedingungen der Fischer wurden allerdings nicht dargestellt, sondern es entstanden Bilder einer schlichten, friedvollen Welt. Das gleiche Phänomen zeigt sich in den Darstellungen des Fischerortes Ellerbek an der Kieler Förde, den Nöbbe auch besuchte. 1880 erschien in der Zeitschrift "Land und Meer" ein Holzstich nach seiner Zeichnung "Fischerleben in Ellerbeck".
Inventarnummer:
138/1990
In Portal übernommen am:
2025-05-13T15:33:33Z
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