Objektbezeichnung:
Grafik
Datierung:
1918 - 1918
Maße:
Papier: H: 97,5 cm, B: 65 cm
Material:
Papier
Technik:
Zeichnung
Sachgruppe:
Bildwerke / Angewandte und Bildende Kunst
Europäische Stile und Perioden*
Bereitstellende Institution:
Friedrich Peter Drömmer bringt in seiner Arbeit »Der Reiter (Gelbe Inkarnation)« von 1918 die Nähe der Kieler Expressionisten zu den revolutionären Ideen und politischen Entwicklungen jener Zeit zum Ausdruck. In expressiver Linienführung zeichnet er ein von Flucht, Leid und Tod geprägtes düsteres Bild. Die durch eine kubistisch-futuristische Formensprache beeinflussten figürlichen Darstellungen tragen in ihrer unruhigen Bewegung sowie der spitzwinkligen Dynamik ihrer verzerrten Proportionen ebenso dazu bei, wie die formal zertrümmerten architektonischen Elemente am Bildrand.
Drömmer rückt die Wirren von Krieg und Revolution, die in der linken Bildhälfte konkretisiert werden, in apokalyptische Nähe: Einzelne Figuren tragen groteske bis diabolische Züge und rot leuchtende Augen. Verbunden mit dem Schrecken einer solchen 'Menschheitsdämmerung' ist die hoffnungsvolle Erwartung einer sich neu gestaltenden Gesellschaft, die auf dem Ideal des 'neuen Menschen' aufbaut. Drömmer veranschaulicht diese Vorstellung im Rückgriff auf die christliche Ikonographie als göttliche Lichtgestalt, die durch eine rote Fahne hindurch aufsteigt. Getragen wird die Fahne, als Signum kommunistischer Revolution, von der im Bildzentrum platzierten Figur eines Reiters, der sie siegesgewiss mit empor gestreckten Armen führt. Der vom revolutionären Geist jener Zeit geleitete Reiter wird so - im Bild wie auch im übertragenen Sinn - in direkte Verbindung gestellt zu jener von Engeln umgebenen leuchtend gelben »Inkarnation«, die als Verkörperung der geistig-künstlerischen und empathischen Wesenszüge des erhofften 'neuen Menschen' aufgefasst werden kann.
(Nadine Grünewald)
Drömmer rückt die Wirren von Krieg und Revolution, die in der linken Bildhälfte konkretisiert werden, in apokalyptische Nähe: Einzelne Figuren tragen groteske bis diabolische Züge und rot leuchtende Augen. Verbunden mit dem Schrecken einer solchen 'Menschheitsdämmerung' ist die hoffnungsvolle Erwartung einer sich neu gestaltenden Gesellschaft, die auf dem Ideal des 'neuen Menschen' aufbaut. Drömmer veranschaulicht diese Vorstellung im Rückgriff auf die christliche Ikonographie als göttliche Lichtgestalt, die durch eine rote Fahne hindurch aufsteigt. Getragen wird die Fahne, als Signum kommunistischer Revolution, von der im Bildzentrum platzierten Figur eines Reiters, der sie siegesgewiss mit empor gestreckten Armen führt. Der vom revolutionären Geist jener Zeit geleitete Reiter wird so - im Bild wie auch im übertragenen Sinn - in direkte Verbindung gestellt zu jener von Engeln umgebenen leuchtend gelben »Inkarnation«, die als Verkörperung der geistig-künstlerischen und empathischen Wesenszüge des erhofften 'neuen Menschen' aufgefasst werden kann.
(Nadine Grünewald)
Inventarnummer:
8287
Signatur(en):
signiert (u.r.: P. Drömmer)
In Portal übernommen am:
2025-05-13T14:28:26Z
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