„Stück I“, eine kleinere Arbeit der Künstlerin, ist Teil einer Serie, von der in der Provinzial drei exemplarisch vertreten sind. Das Bruchstück einer Druckplatte wurde hier auf Papier gedruckt, deren Mitte z.T. ganz herausgebrochen wurde bzw. Bearbeitungsspuren zeigt. Die Grafikerin Anja Klafki, 1967 in Eckernförde geboren, hat an der Muthesiushochschule in Kiel Freie Grafik bei dem kürzlich verstorbenen Professor Ekkehard Thieme studiert. Ihr Arbeitsbereich sind Radierungen. Ihre unkonventionellen Arbeiten sind ganz dem Material verpflichtet, aus dem sie ihre Bildsprache entwickelt. Anja Klafki bearbeitet Zinkplatten. Sie treibt mit Hammer und Stechbeitel Bahnen mit spiraligen Spänen heraus und überträgt sie in Schwarzweiî-Drucke. Die Verletzungen und Zerstörungen des Materials erscheinen auf dem weiîen Papier als Negativbild mit feinen Strukturen und Kontrasten. Zum Teil arbeitet sie in sehr groîen Formaten, zerschlägt Druckplatten, um sie anschlieîend im Druck wieder zu vereinen. Ihr Arbeitsprozess ist für sie, wie sie selbst sagt „Zerstörung von Materie und deren Dokumentation“.„In der Bearbeitung ist es brutal“, so Klafki, „im Druck ist es eine Versöhnung“ (zitiert nach Jens Rönnau, in: NB 3/2001, S. 16).

Inventarnummer: 281ankl

Signatur: Ungegenständlich