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Treppe in Olevano

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Schuch, Carl
Datierung:1875
Maße:H: 69 cm, B: 44 cm
Material:Leinwand
Technik:Öl
Stil:Impressionismus
In sehr flüssigem Stil und feinen dunkelgrauen sowie bräunlichen Tönen zeigt dieses Bild eine verfallene Steintreppe, die zu einem höher gelegenen Eingang führt. Den Raum schließt eine roh gemauerte Hauswand mit großem steingefaßten Eingang unten und einem kleinen Fenster darüber ab. Carl Schuch benutzte für "Treppe in Olevano" eine literarisch aufgeladene Szene, um sich ihrer zugunsten der reinen Anschauung der Farbe zugleich wieder zu entledigen. Die literarische Bedeutung hallt in dem Bild schließlich nur noch nach. Schuch malte das Bild bei seinem letzten von drei Aufenthalten in Olevano. Dieser malerische Ort liegt unweit von Rom in den Sabiner Bergen, die der Maler Joseph Anton Koch für die deutsche Künstlerwelt entdeckt hatte. Doch von dem romantischen Künstleridyll ist auf Schuchs Bild wenig übriggeblieben. Für ihn war es in erster Linie eine rein bildnerische Problemstellung. Weder ging es ihm um Ruinenromantik noch um die Sichtbarmachung einer inneren oder sozialen Wirklichkeit dieses Ortes. Mit aller gestalterischen Kraft bekennt sich Schuch in diesem Werk zur Frontalität des Farbauftrags und zur Flächigkeit des Motivs. Alle Elemente der Bildkomposition sind als reine Farbformen komponiert. Die beiden Türen bestimmen den Bildaufbau wie zwei Enden einer Waage - die eine oben, die andere unten. Der Betrachter hat die Wahl zwischen dem rechten dunklen Grund, der zur unteren Tür führt, und der hellen, aber unsicheren Treppe, die schließlich ebenfalls auf eine verschlossene Tür zuführt. Der Weg ist verschieden, das Ziel aber gleich, scheint der Künstler seinem Publlikum sagen zu wollen. Über die Lichtführung schiebt sich ein fast unsichtbares Gleißen, das von rechts oben ins Bild fällt, als Fläche zwischen den Betrachter und den Bildgrund. Dadurch verliert dieser seltene Einblick in einen abgelegenen Winkel der Welt trotz der Dunkelheit seinen Schrecken, und der Künstler reflektiert das Leben dort in gefasster künstlerischer Annäherung. Q.: Kunsthalle zu Kiel: Die Sammlung, Kiel 2007, S. 168.

Literatur:
  • Luckow, Dirk (Hrsg.): Kunsthalle zu Kiel - Die Sammlung, Kiel, 2007
  • Kunsthalle zu Kiel. Katalog der Gemälde. bearb. v. Johann Schlick, 1973
  • Habicht, Victor-Curt: Neuerworbene Gemälde moderner Meister des Kestner-Museums in Hannover, in: Der Cicerone, 5, 1913, S. 531
  • Hagemeister, Karl: Carl Schuch. Sein Leben und seine Werke, Berlin, 1913
  • Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hrsg.): Trübner und sein Kreis, Karlsruhe, 1951
  • Ruhmer, Eberhard: Carl Schuch 1846-1903. Carl Schuch als Landschaftsmaler, 1986

Inventarnummer: 620

Signatur: bezeichnet (verso: Karl Schuch pinx Olevano 1875, quod testat K. Hagemeister)

Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel


Ikonographie:     
Architektur