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Esslöffel

Objektbezeichnung:Löffel
erweiterte Objektbezeichnung:Löffel
Sachgruppe:Handwerk
Essbesteck
Gold-/Silberschmiedearbeiten
Hersteller:
Soltau, Hans Friedrich
Datierung:1. Viertel 19. Jahrhundert
Maße:Gesamt: Länge: 21,6 cm; Gewicht: 94 g
Material:Silber
Meisterstempel " H F S "
Gravur Oberseite: .... (S)
1818 punktiert.
Identisch zu Inv.Nr. 1990/0120

Ein schlichter Silberlöffel mit länglicher, spitz zulaufender Löffelschale und abflachendem, leicht gebogenem Griff, das Griffende spitz zulaufend. Auf der Griffoberseite einpunktierte Jahreszahl "1818" und darüber der geschwungener Buchstabe "S". Hergestellt vom Elmshorner Goldschmied Hans Friedrich Soltau, geboren 1757 in Klein-Nordsee.

Bemerkung:
Schlichter Silberlöffel mit länglicher, spitz zulaufender Löffelschale und abgeflachendem, leicht gebogenem Griff. Auf der Griffoberseite einpunktierte Jahreszahl "1818" und darüber der geschwungener Buchstabe "S". Identisch zu Inv.nr. 1990-120.

Bezug:
Seine Blütezeit hatte das Gold- und Silberschmiedehandwerk in Elmshorn von 1730 bis 1850. In dieser Zeit gab es allein in der Stadt 40 Meister und in der Region Wilster- und Krempermarsch insgesamt 208 Meister. 1736 erhielt Elmshorn von der Regierung die Rechte eines zunftberechtigten Fleckens. Die vorher nur als Landhandwerker zugelassenen Handwerker hatten nun das Recht, Lehrlinge auszubilden und ihre Waren auf den Märkten anzubieten. Elmshorn wurde dadurch zu einer attraktiven Niederlassung für Gold- und Silberschmiede, von denen viele ihre Werkstätten in der alten Niederländerstraße, dem heutigen Flamweg hatten. Die Gold- und Silberstücke lassen sich durch das auf der Rückseite eingeschlagene Meisterzeichen identifizieren, das sich aus den Anfangsbuchstaben des Namens zusammensetzt. Das Beschauzeichen fehlt jedoch in den meisten Fällen. Üblicherweise wurde es nach Prüfung des Silbergehaltes und der Form von dem Ältermann der Zunft eingeschlagen. Die Gold- und Silberarbeiten weisen teilweise niederländische Einflüsse auf, da sich über Jahrhunderte immer wieder Siedler in den Marschgebieten niedergelassen hatten. Dies zeigt sich in der Verwendung der Materialien Gold, Silber und Emaille und bei der Verarbeitung z.B. von Geflechten feinster Edelmetalldrähte (Filigranarbeiten). Besonders die freien Bauern der Westküste konnten sich die wertvollen Gold- und Silberarbeiten leisten und trugen sie in Form von Schmuck oder Accessoires an der Kleidung zur Schau. In seinem Reisebericht (um 1780) schreibt der Kieler Professor Tetens über eine Hochzeit in der Wilstermarsch, er habe „nirgends soviel silberne Knöpfe auf den Mannskleidern, noch soviel silberne Kennen und mit Gold besetzte Gürtel bei den Frauenzimmern auf einem Haufen beysammen gesehen“. Neben Schmuckstücken und Accessoires spielte auch die Fertigung von Gebrauchssilber aller Art eine wichtige Rolle.

Inventarnummer: 1990-0116

Signatur: Meisterzeichen Was: "HFS"

Signatur: Wo: Oberseite Was: "S 1818"

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn