Dieses Wintermotiv zeigt eine Häuserflucht aus zwei Backsteingebäuden mit davor verlaufender Straße, die ihr perspektivisches Zentrum so außerhalb des Bildgevierts hat, dass die Horizontlinie im unteren Drittel liegt. Im Hintergrund ist in andeutender Umrisszeichnung und flüchtiger, verschwimmender Flächenfüllung eine zurückversetzte Fortsetzung der Häuserflucht ausgeführt, die mit einer Baumgestaltung abschließt.Von unten rechts bis oben links bestimmen Schrägungen und Eckigkeit die Straße und die Häuserflucht bestimmen Schräglagen und Eckigkeit als zugespitzten großen Bildanteil, in dem Dunkelheiten besonders die Dachkonturen als eckig-gebrochenen, äußerst lebhaft wirkenden, die Bildbreite schräg durchziehenden Linienverlauf hervorheben. Auf diese Weise entsteht ein Gleichgewicht mit der dunklen Gestalt des Baumes im Vordergrund, die weitere Schräglagen spannungsvoll ins Spiel bringt. Das ausladende Geäst nimmt einen beträchtlichen Flächenanteil ein, dabei den bedeckten Himmel fast gänzlich verstellend und u.a. Bewegungslinien auf Dachflächen mit verknüpfender Funktion aufgreifend. Eine kontrastierende Schräge und zugleich Verknüpfung bieten auch die neben dem Baumstamm erkennbaren Haufenecken. Die Schnee anzeigenden frei gelassenen Flächen haben Strahlkraft.

Inventarnummer: 1188

Signatur: betitelt (u.l.: Tauwetter)

Signatur: signiert (u.r.: H Blunck.)

Abbildungsrechte: Künstlermuseum Heikendorf - Kieler Förde

Ikonographie:

Alltagsleben materiell