Um die 1900-Jahrhundertwende haben viele Produzenten von Haar- und Hautbehandlungsmitteln ihre Offerten auf Postkarten in Zeitungen, in Fachzeitschriften und in jeglicher anderer Werbungsart wahrgenommen. Mit diesen Produkten wurde Haarausfall beseitigt, Haarwachstum angeregt, wurden Warzen entfernt und andere heimliche Wünsche erfüllt. Peru-Tannin-Wasser kann aus heutiger Sicht als ein Haartonikum verstanden werden, dem natürliche Zusätze als Extrakt der Balsambäume und Tannin beigefügt wurden. Die Hersteller versprachen sich und den Abnehmern solcher Haartinkturen sichtbare Vorteile. In älteren Fachbüchern für Friseure sind Rezepturen enthalten, deren Wirkung als Hautcreme oder Haarwasser durch die natürlichen Inhaltsstoffe hervorgerufen wird. Heute ist die dunkelbraune ölige Flüssigkeit als Kontaktstoff eingestuft, der die Haut allergisch reizen kann. - Die Werbemarken konnten die Verbraucher in verschiedenen Produkten als Beilage finden. Das Abbild selbst zeigt zwei junge Mädchen mit starkem Haarwuchs und langen Haaren. Am Kopf sind die Haare in der Form durch Welleisen verändert, nicht onduliert. Es wird der Eindruck erweckt, dass der volle Haarwuchs und die gesunden Haarlängen erst durch Peru-Tannin-Wasser ermöglicht wurden.

Inventarnummer: Dok46

Signatur: Abbild (vorn: Geschwisterpaar mit gewllten langen Haaren)

Signatur: Schriftzug (vorn: Peru-Tannin-Wasser; unübertroffenes Haarpflegemittel; die Töchter des Erfinders; Flasche M.2-Mark 2 und 3,75. Überall zu haben!)

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum