Der ägytischen Götter gab es in sehr großer Zahl. Manche von ihnen hatten drei- bis vierfache Erscheinungsformen, z.B. als Tier, Halbmensch oder Mensch. Bis auf wenige Götter waren sie dem Menschen und dem ägytischen Volk zugetan und bestimmten ihr Leben. SELKET ist eine Schutzgöttin mit einem liebreizenden und weiblichen Wesen. Ein erschreckender Kontrast verbindet sich mit ihr dennoch: auf ihrem Haupt droht ein Skorpion mit erhobenen Stachelschwanz. Zusammen mit der Göttin Neith und den bekannteren göttlichen Geschwistern Osiris, Isis und Nephthys, nimmt sich SELKET der Toten an. Dabei sind es zunächst die Eingeweide der Verstorbenen, die - bei der Mumifizierung den Leichen entnommen und in die vier speziellen Gefäße, den Kanopen aufbewahrt werden. Das aufgezählte Göttinnenquartett beschützt sie. - Das Abbild ist eigentlich eine Postkarte und als Servicebild in der Datei enthalten. Das Foto (siehe oben) zeigt ihren ganzen Körper. Er ist aus Holz, vergoldet und hat eine Höhe von 90 cm. Sie streckt ihre Hände aus als würde sie die Ankommenden zurückhalten wollen. Gekleidet ist die Göttin in ein reichplesiertes, knöchellanges Gewand, das die Konturen ihres schlanken Körpers nahezu vollständig durchscheinen läßt. Zusammengehalten wird dieses hauchzarte Gewebe durch eine verknotete Gürtelschärpe, von der Zierbänder über die Schenkel herabfallen. Um ihren Oberkörper hat die Göttin zusätzlich einen langen, stolaförmigen Schal geschlungen. Für eine angemessene Krönung der eleganten Aufmachung sorgt ein breiter, flexibler Schulterkragen. Ein besonderes, beutelförmiges Kopftuch verdeckt das Haupthaar das offensichtlich Nackenlänge hat. ...Dieses "chat" genannte Kopftuch ist dem traditionellen Königskopftuch verwandt, es umrahmt ihr Gesicht. Das Schwarz der Augen und Brauen wurde mit dem Khol-Stift und der Khol-Farbe geformt. - Die Statue der Schutzgöttin SELKET wurde im Grab Tutanchamuns gefunden.

Inventarnummer: Pk147

Signatur: Abbild (Buch: Seite 57; Tutanchamun, Museumskatalog, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Mai bis Juli 1981)

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum