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Adam sehtüchtig (Blatt 3 der Kieler Woche Mappe 1982) |
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Seit 1956 ist die Figur des Adam, der die Züge des Künstlers trägt, eine Schlüsselfigur in Hausers Schaffen. Adam sehnsüchtig entstand 1982 zum 100jährigen Jubiläum der Kieler Woche und zeigt vor maritimer Kulisse, Adam als Schulterfigur frontal und mit eindringlichem Blick auf den Betrachter ausgerichtet in abendlich, melancholischer Stimmung. Er trägt eine Kopfbedeckung, die an eine abgewandelte Matrosenmütze denken lässt. Die präzise Malweise des Künstlers ist typisch für den von Hausner mitbegründeten Phantastischen Realismus der Wiener Schule. Eine spezifische Strömung der österreichischen Kunst nach 45, die unwirkliche Szenen in einer realistischen Malweise darstellt, dem Surrealismus und der Pittura metafisica, der metaphysischen Malweise im Italien der 20er Jahre, nahe steht. Alle Adam-Bilder sind Spiegelbilder. Sie wurden mit Hilfe eines Spiegels gemalt und wollen wie ein Spiegel benützt werden. Obwohl alle Adam-Bilder die Gesichtszüge des Rudolf Hausner tragen, ist ihre Verwendbarkeit zur Selbsterfahrung nicht auf ihn allein beschränkt, vielmehr sind alle dargestellten Adam-Situationen durchaus allgemeiner Natur. Dabei zeigt er sich in Situationen, die an die Erkenntnisse der Psychoanalyse denken lassen. Weite, endlos scheinende Räume, esoterische Motive und perspektivische Raumillusion prägen seine Werke und symbolisieren die Auseinandersetzung des Menschen mit einer vom Menschen geschaffenen, aber unmenschlichen Umwelt, die bedrohlich und zerstörerisch geworden ist. Für Hausner, den die Erfahrungen zweier Weltkriege prägten, ist Malerei eine Form der Verteidigung persönlicher Freiheit, ein Plädoyer für die individuelle, nicht reglementierbare Phantasie. Daher handeln auch viele seiner Werke von den Grenzen der Freiheit, von Zwängen und Mechanismen, gegen die er sich zeitlebens auflehnte. Inventarnummer: 162ruha Signatur: Gegenständlich Abbildungsrechte: Provinzial Kunstsammlung
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