Deutsch
Name des Museums
Titel des Bildes
Zur letzten Objektsuche Zum Album hinzufügen

Menelaus und Helena

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Ort:Eutin
Datierung:1816
Maße:Gesamt: Höhe: 270 cm; Breite: 225 cm
Material:Leinwand
Technik:Öl
Stil:Klassizismus
Zu einer Serie/ Kollektion gehörig mit:Ajax und Kassandra unter der Statue der Minerva
Zu einer Serie/ Kollektion gehörig mit:Odysseus und Nausikaa
Zu einer Serie/ Kollektion gehörig mit:Achilles und Penthesilea
In der Bildmitte steht Helena in einem weißen Gewand mit hellgelben Umhang auf einem Pidestal vor einem Altar. Sie blickt nach links, von wo Menelaus bewaffnet und in einen roten Umhang gekleidet herannaht. In der Linken hält er den Schild, seine Rechte lässt das Schwert fallen. Ganz links stehen weitere Krieger, rechts vor dem Altar hockt eine Frau in braunem Gewande mit ockerfarbenem Umhang.

--------------------------------------------------------------------------

Der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein ist bis heute insbesondere für sein Gemälde von Goethe in der Campagna bekannt. Für den Eutiner und Oldenburger Hof ist er jedoch als Hofmaler und Porträtist der herzoglichen Familien und als Ausstatter ganzer Räume mit Themen der griechischen Mythologie bedeutend. Seine 1804 an den Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg verkaufte Privatsammlung von 86 Gemälden gründete den Grundstock der herzoglichen Sammlung. Sie beinhaltete vornehmlich niederländisch-flämische, italienische und deutsche Malerei des frühen 16.–18. Jahrhunderts und befindet sich heute noch ein Teilen in der Sammlung der Landesmuseen für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg. Auch Teile des regen Schriftverkehrs zwischen dem Großherzog von Oldenburg und seinem Hofkünstler befinden sich in den Sammlungen der Oldenburger Landesmuseen und zeugen von der fast freundschaftlich zu nennenden Beziehung der beiden.

Der vierzehnjährige Tischbein beginnt seine Ausbildung bei seinem Onkel Johann Heinrich Wilhelm Tischbein d. Ä. in Kassel, woran sich die Lehre bei seinem Hamburger Onkel Johann Jacob Tischbein und dessen Schwiegersohn Dietrich Lilly anschließt. Niederländische Porträt- und Landschaftsmalerei bestimmen seine Ausbildungszeit, sein besonderes Interesse jedoch gilt der in der Rangfolge der Malerei am höchsten angesehenen Historienmalerei, zu der im damaligen Verständnis auch religiöse und mythologische Themen gehörten.

Ein Reisestipendium der Kasseler Akademie ermöglicht ihm seine erste Italienreise von 1779 bis 1781. Bereits 1782 kehrt Tischbein nach Italien zurück, wo er zehn Jahre lang als Direktor der königlichen Akademie in Neapel bis 1799 tätig ist.
Die Begegnung mit der Antike und insbesondere mit den Dichtungen Homers werden ab 1781 bestimmend für seine künstlerische Entwicklung. In Folge seiner Begegnung mit dem Sammler griechischer Vasen, Sir William Hamilton, 1787 in Neapel beginnt Tischbein mit seinem mehrbändigen Mappenwerk „Homer nach Antiken gezeichnet“, das 1802-1804 und 1821-1823 erscheint und in das viele Darstellungen der Vasen aus der Sammlung Hamiltons Eingang finden.

Tischbeins intensive Auseinandersetzung mit dem Thema war vermutlich mit ausschlaggebend für seine Anstellung als Hofmaler in Eutin und Oldenburg, denn die Ausschmückung des Homer-Saals hatte Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg bereits vor Tischbeins Anstellung verfolgt. Wie wichtig ihm das Projekt war, bezeugt auch die Tatsache, dass der Herzog für Tischbeins achtteiligen Zyklus einen prominenten, dem zentralen Hauptsaal vorgelagerten Raum vorgesehen hatte.
Heute befinden sich jeweils vier der Gemälde im Oldenburger Schloss und im Schloss Eutin.

Inventarnummer: 571
alte Inventarnummer: 136 (II, III, IV)

Signatur: signiert und datiert Wo: unten links Was: Eutin 1816 W. Tischbein

Fotograf: Ina Steinhusen

Abbildungsrechte: Stiftung Schloss Eutin


Ikonographie:     Klassische Mythologie/Antike Geschichte     Menelaus und Helena     griechische Heldensagen