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Stilleben mit Holzpuppe |
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Der 1941 in Kiel geborene Künstler Peter Nagel (1985 - 2004 Professor für Malerei an der heutigen Muthesius Kunsthochschule in Kiel) gründete 1965 gemeinsam mit den gleichgesinnten Malern Dieter Asmus, Dietmar Ullrich und Nikolaus Störtenbecker die Gruppe ZEBRA. In ihrem Gründungsmanifest wandten sich die Künstler gegen eine subjektive, individualisierende Abstraktion und forderten einen neuen Realismus auf "allgemein verbindlicher, gegenständlicher Grundlage". Ihre künstlerische Zielsetzung war die bildnerische Kombination realer Erscheinungen, "die komplexe Neuerstellung von Dingen im Bild, [...] das ABC der Dinge, ohne auf die vorabstrakte Malerei zurückzugreifen." Bis heute ist Peter Nagel den Forderungen des damals formulierten Manifests in seiner Malerei verbunden geblieben. Das 1970 entstandene "Stilleben mit Holzpuppe" setzt sich zusammen aus einem Tisch, auf dem bäuchlings die benannte Puppe liegt - einen Arm von sich gestreckt, den anderen über die Tischkante fallen gelassen - und einem Tuch oder einem ähnlichen Stoffstück, das vom Tisch aus in die untere Bildhälfte verläuft. Als Ausgangsmaterial für seine Malerei dienten Nagel Fotografien, die er nach ihrem allgemein verbindlichen, dokumentarischen Wahrheitsgehalt auswählte. Zugleich adaptierte er das Momenthafte des fotografischen Mediums, das Einfrieren eines einzelnen Augenblicks, einer Bewegung im Bild. Die Objektivität seiner Malerei erreicht Nagel "durch eine langwierige Malweise, mit der er malerischem Duktus, Stimmung und subjektivem Ausdruck entgegenwirkt, um so mit einem glatten Farbauftrag, klar umrissenen Formen und gleichmäßigen Farbabstufungen eine sachlich-präzise Darstellung von Plastizität zu erreichen. Durch eine störungsfreie Perfektion, die auch die Neutralität des, wie hier oft monochromen, Hintergrunds impliziert, soll der Blick ohne Ablenkung auf den Bildgegenstand gerichtet werden. Ziel dieser plakativen Bildsprache ist das schnelle Erfassen der Dinge und Figuren: Als prototypische Vertreter gestaltet, sollen sie auf nichts verweisen als sich selbst. Bedeutung - mehr oder weniger stark chiffriert - erwächst ihnen durch die arrangierte, inhaltlich motivierte Kombination der Elemente, durch die Körpersprachen und Gesten" (Grünewald 2013. S. 116). Literatur:
Inventarnummer: 4169 Signatur: monogrammiert und datiert (u.M.: P.N. 70) Abbildungsrechte: Stadtgalerie Kiel
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