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Die Kaiseryacht "Hohenzollern" an der Spitze der Mannöverflotte |
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In einer dramatisierenden Zusammenschau von Wolken, Rauch und bewegten Bugwellen auf hoher See kommen mehrere Kriegsschiffe auf den Betrachter zu: im Vordergrund raumnehmend die "Hohenzollern" begleitet von einem Torpedoboot und zwei Linienschiffen der "Brandenburg-Klasse", hinten einer der beiden großen Kreuzer "Roon" oder "York". Die sehr dynamische Darstellung bezieht sich auf den Machtanspruch der Kaiserlichen Flotte, an deren Spitze die Kaiseryacht vorwärts strebt. Die Marinemalerei entwickelte sich 1870 als eigenständige Gattung in Abhängigkeit vom Aufstieg der Reichskriegsflotte, entscheidend gefördert durch Kaiser Wilhelm II., der die Marinemalerei für politisch Zwecke nutzte. Die Malerei übernahm Reportage- und Propagandafunktion, sie ist der Ausdruck des patriotischen Zeitgeistes des Wilhelminismus. Das Gemälde Müller-Gossens ist eine agressive militärisch-politisch Werbung für die deutschen Seemachtsinteressen, die von dem Ausland und insbesondere von England als eine schwere Bedrohung empfunfden wurde. Die Kaiseryacht "Hohenzollern" wurde 1891 - 1893 auf der Stettiner Vulcan-Werft für Wilhelm II. gebaut und löste den gleichnamigen alten Raddampfer von 1876 ab. Der Kaiser verbrachte viel Zeit an Bord des Schiffes. Im Frühjahr unternahm er eine Mittelmeerreise, die mit umfangreichen Repräsentationsaufgaben verbunden war, im Sommer besuchte er die Kieler Woche und fuhr anschließend zur Erholung auf eine Nordmeerreise. Dazu kamen die Teilnahme an Flottenmanövern und Besuche ausländischer Staatsoberhäupter. 1914 wurde die "Hohenzollern" außer Dienst gestellt; das mit Geschützen ausgerüstete Schiff kam nicht mehr, wie erst vorgesehen, im Ersten Weltkrieg als kleiner Kreuzer zum Einsatz. Inventarnummer: 54/1980 |
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