Im Vergleich etwa zu Portraits von Flötenspielern aus dem 18. Jahrhundert sind wenige Darstellungen von Oboisten erhalten. Der Bildaufbau des Portraits - Spieler, Instrument mit Mundstück, Notenblatt - ähnelt bei den erhaltenen Bildnissen von Oboisten untereinander so sehr, dass man von einem Stereotyp sprechen kann. Das ist für die Wissenschaft von Instrumenten sehr wichtig, da Mundstücke in spielbereitem Zustand nicht erhalten sind, um sie gegebenfalls rekonstruieren zu können. - Der in höfischem Habit gekleidete Musiker hält in seiner linken Hand eine Oboe, die alle Charakteristika eines französischen Instruments aus der Mitte des 18. Jahrhunderts aufweist (Werkstatt von Charles Bizey oder Gilles Lot). So dürfte es auch mit dem außergewöhnlich aufwendigen "Rock" mit Weste sein (siehe BB196 und BB 197). Seine weiß gepuderte Perückenfrisur zählt zu den "kleinen Perücken", die entsprechend der damaligen Mode mit der schwarzen Schleife für die längeren Locken schließt.

Inventarnummer: BB195

Signatur: Schriftzug (Rückseite: Unbekannter französischer Oboist um 1750; Ölgemälde auf Leinwand, unsigniert; Stiftelsen Musikkulturens främjande, Stockholm; Informationen über Musiker, Instrumente, Notenblätter, höfische Kleidung, Oboen...)

Signatur: Schriftzug (Rückseite: Die Übersetzung von "Stiftelsen..." lautet: "Stiftung zur Förderung der Musikkultur".)

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum