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"Kiel Herbstwoche 1922" |
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Wurde der Name Kiels vor dem 1. Weltkrieg vor allem mit dem Reichskriegshafen, der Kaiserlichen Marine und der Rüstungsindustrie verbunden, so bedeutete die Niederlage des 1. Weltkriegs für die Stadt den Verlust ihrer wirtschaftlichen Grundlagen. Neben der Umstellung auf Friedenswirtschaft und zivilen Handel, sah die Stadt sich auch zu einem Imagewechsel gezwungen. Kunst und Kultur bildeten die Leitthemen der Kieler Politik in den 1920er Jahren. 1920 veranstaltete die Stadt erstmalig die Herbstwoche. Eine ganze Woche lang standen in Kiel alle Signale auf Kultur: International besetzte Konzerte, Vorträge und Theateraufführungen boten einem interessierten Publikum ein abwechslungsreiches Programm. Die expressionistische Gestaltung des Plakats verweist auf die kulturelle Neuorientierung der Stadt. Wurde expressionistische Kunst im Kaiserreich von staatlicher Seite als "Schmiererei" abgelehnt, avancierte der Expressionismus 1918 zur offiziellen Kunst der Revolution und der Weimarer Republik. Die maritimen Motive deuten auf das Bemühen, das Image Kiels als Stadt der Rüstungsindustrie zu einer Stadt des zivilen Seehandels umzugestalten. Inventarnummer: 70/1987 |
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