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Susanna im Bade

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Aldegrever, Heinrich
Datierung:1555
Maße:H: 11,2 cm, B: 7,8 cm
Material:Papier
Technik:Kupferstich (Kopie)
Stil:Renaissance
In den alttestamentlichen Apokryphen (Buch Daniel 13,1-64) wird die Geschichte der jungen Frau Susanna erzählt, die das Opfer zweier alter lüsterner Männer zu werden droht, aber durch Daniel gerettet wird. Susanna sitzt am Rand eines Brunnens und wäscht sich. Ihr Kleid hat sie hinter sich gelegt. Die intime Szene wird am linken Rand durch ein massives, fensterloses Gebäude mit einer Sonnenuhr begrenzt. Hinter dem ersten Gebäude staffeln sich weitere Häuser bis in den Hintergrund. Vor dieser Kulisse einer spätmittelalterlichen deutschen Stadt steht im Mittelgrund ein großer Baum, in dessen Schatten sich die beiden Alten gestenreich beratschlagen. Obwohl Aldegrever die Vorbereitung des Überfalls darstellt, stehen nicht die Erpresser im Vordergrund, sondern ihr Opfer. Susannas Nacktheit, aufgrund der Bildtradition nicht zwingend erforderlich, veranschaulicht zum einen die Gelüste der Alten, zum anderen ist sie ein Zeichen für Susannas Schutzlosigkeit und Verletzbarkeit. So präsentiert Aldegrever sie dem Betrachter gleichermaßen als Objekt des Voyeurismus und des Mitleids.
(nach Michaela Vogelhubert, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 159)

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 8

Signatur: bezeichnet und datiert (u. Mitte auf einer Tafel: 1555 / AG)


Ikonographie:     
Propheten (vor / während babl. Gefangenschaft)