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Boxkamera, Agfa Trolix-Box, Box 14

Objektbezeichnung:Fotoapparat
erweiterte Objektbezeichnung:Boxkamera, Agfa Trolix-Box, Box 14
Sachgruppe:visuelle Medien und Zubehör
Hersteller:
Agfa-Gevaert
Datierung:1936-06-01 - 1941-12-09
Maße:Werk: Höhe: 12 cm; Breite: 14 cm; Tiefe: 9 cm
Material:Bakelit (Trolitan)
Kunstleder (Tasche)
Glas
Metall
Boxkamera aus Bakelit (bzw. Trolitan) des Herstellers Agfa, die so genannte Trolix-Box oder auch Box 14, für Rollfilme. Das Bakelit-Gehäuse im Art-deco-Design wird vor allem durch die geprägten Mittelstreifen dominiert. Der metallene Haltegriff ist versenkbar. Die Kamera verfügt über zwei versenkte (Schutz vor Spiegelungen) Brillantsucher (einen für Hoch- und einen für Querformataufnahmen), das Objektiv hat keine Glasabdeckung. An der Seite befindet sich ein Drehknopf zur Filmbeförderung auf der Rückseite kann durch ein kleines, rundes, Kunststofffenster (das mit einem schwenkbaren Metallplättchen verdeckt ist) abgelesen werden, wie viele Aufnahmen noch auf dem Film sind. Die Tasche ist aus braunem Kunstleder gefertigt.

Die Trolix besaß ungeachtet ihres hohen Preises von 9,50 RM nur ein einlinsiges Objektiv, einen einfachen Verschluss ohne Rückstellung, keinen Drahtauslöseranschluss und nur ein Stativgewinde für Hochformat. Auch konnte man sie für Langzeitaufnahmen wegen ihres abgerundeten Bodens nicht einfach auf den Tisch stellen. Fortschrittlich hingegen erschienen die vernickelten Drehräder an der Vorderseite, eins für die Verschlusszeit, das andere für die kleinere Blende (f/16) und erstmals auch für einen eingebauten Gelbfilter.

Die Trolix-Box wurde 1936 zu den Olympischen Spielen in Berlin auf den Markt gebracht. Die Fertigung aus Bakelit ist außergewöhnlich für die Zeit – denn obwohl es von Agfa als besonders robust beworben wurde war das Kunstharz eher spröde und vertrug Stürze nicht gut. Zudem war es ein schweres Material und die Kamera ist damit nicht leichter als die Boxen aus Stahlblech.

Bekannt wurde AGFA (Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation) durch die fotografischen Produkte. Jahrzehnte lang war das Unternehmen einer der größten Hersteller (nach den weltweit führenden Konkurrenten Kodak und Fujifilm) von fotografischen Filmen und Laborausrüstungen.
Die Chemiker Paul Mendelssohn Bartholdy und Carl Alexander von Martius gründeten 1867 die Gesellschaft für Anilinfabrikation mbH in Rummelsburg bei Berlin.
Ab dem 21. Juli 1873 arbeitete die Firma mit der Fabrik von Dr. Jordan zusammen und es entstand die Actien-Gesellschaft für Anilin- Fabrikation. Die Abkürzung AGFA kam aber erst am 15. April 1897 dazu und wurde als Warenzeichen für „chemische Präparate für photografische Zwecke“ eingetragen. 1924 kam der berühmte Agfa-Rhombus als Logo hinzu.

Inventarnummer: 2011-0008

Signatur: geprägt Wo: Front Was: Agfa

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn